Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Ihr kennt vielleicht die beliebte Kinderbuchreihe der belgischen Autorin und Zeichnerin Gabrielle Vincent. Sie ist in Deutschland unter dem Titel „Mimi und Brumm“ erschienen und erzählt vom Zusammenleben des Bären und der Maus. Bereits 2012 kam ein Film über das Freundespaar Ernest und Célestine ins Kino. Der neue Film ist liebevoll mit einfachen klaren Tuschezeichnungen gestaltet. Die Reise des ungleichen Freundespaares ist eine fantasievolle Abenteuergeschichte. Sie ist auch eine Geschichte über Familie. Für Ernest bedeutet die Reise ein Wiedersehen mit seiner Familie, die zerstritten ist. Im Film steht dafür das Bild eines Wohnhauses, das in zwei Hälften geteilt wurde.
Es gelingt dem Film mit einfachen Vergleichen, die Auswirkungen einer Diktatur auf die Menschen eines Landes aufzuzeigen. Um eine Diktatur handelt es sich, wenn einzelne Personen oder eine kleine Gruppe über die gesamte Bevölkerung bestimmen. Wie absurd das ist, zeigt das Gesetz zur Note C. Mit einer einzigen Note lässt sich keine Musik machen. Und mit einer einzigen erlaubten Meinung auch keine Politik, die dem Wohl und der Freiheit aller Menschen dient. Auch deswegen spielt die Musik eine besonders wichtige Rolle in diesem Film. Für Ernest ist sie weit mehr als eine Arbeit, mit der er Geld verdienen kann. Sie verbindet die Menschen miteinander, drückt Gefühle aus und steht für Gemeinschaft und Solidarität.

Der Film zeigt, dass Probleme in der Familie gelöst werden können, wenn man miteinander spricht. Auch schwierige politische Themen wie Unterdrückung der Menschen, ihre Folgen und der Widerstand dagegen werden angesprochen. Spannende Szenen wie die Verfolgung des unbekannten Wesens durch die Polizei und lustige Szenen, wenn Ernest zum Beispiel seine Mutter und seine Schwester wiedersieht, wechseln einander ab. Trotz aller Spannung findet der Film ein gutes Ende.