Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Erfunden wurde die Figur des Pechvogels, der sich nie unterkriegen lässt, bereits 1958 von dem DDR-Kinderbuchautor Gerhard Holtz-Baumert. Seine drei Romane über Alfons Zitterbacke bilden die Grundlage auch für diesen zweiten Kinofilm, wobei die Geschichte mit der Klassenfahrt und der Liebesgeschichte zwischen Alfons und Leonie neu erfunden ist. Die legendäre Makkaroni-Szene wird den Leser/innen der Bücher aber sicher in bester Erinnerung sein. Manchmal wirkt der Film etwas grell und überzogen, immer aber bleibt er spannend und äußerst unterhaltsam. Alle Szenen des Films wurden in Ostdeutschland gedreht, auf Usedom, im Harz und in einem Schloss in der Nähe von Halle. Den Schlossherr spielt DDR-Legende und Winnetou-Darsteller Gojko Mitić.
Für Alfons musste Regisseur Mark Schlichter aber dieses Mal eine neue Besetzung finden. Sein Part wird nun von Luis Vorbach übernommen, der sein Talent bereits 2016 mit der Hauptrolle im Kinderfilm „Auf Augenhöhe“ unter Beweis stellte. Auch die anderen Jugendlichen waren zuvor schon in Hauptrollen zu sehen, wie etwa Lisa Moell als Emilia in „Königin von Niendorf“ oder Ron Antony Renzenbrink, der den Nico spielt, als einer der „wilden Kerle“. In einer Nebenrolle ist auch „The Voice Kids“-Gewinner Egon Werler zu sehen.

Die Figur des ewigen Pechvogels, der nicht zuletzt dank seiner Freunde immer wieder aufsteht und seinen Mut nie ganz verliert, ist im zweiten Kinofilm runder und stimmiger erzählt, als im ersten Teil. Sehr unterhaltsam greift der Film wichtige Themen wie Vorurteile und Ausgrenzung bis hin zum Mobbing auf, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt. Es gilt, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und als Teil der eigenen Persönlichkeit anzunehmen. Alfons, der sich selbst als ausgesprochenen Pechvogel bezeichnet, wird durch seinen Mut zugleich zu einem Glückspilz. Aber auch Leonie, Nico oder dem Lehrer Flickendorf misslingt so einiges. Vor allem der Lehrer scheint vom Pech verfolgt. Doch auch für ihn gilt, dass das kein unabänderliches Schicksal ist, sondern von der eigenen Wahrnehmung abhängt und jederzeit auch ganz anders gesehen werden kann.