- Regie:
- Tim Burton
- Land und Erscheinungsjahr:
- USA 2012
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 12 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 12 Jahren
- Länge:
- 87 Minuten
- Kinostart:
- 24. Januar 2013
Der zehnjährige Schüler Victor Frankenstein aus der kleinen Stadt New Holland spielt am liebsten mit seinem über alles geliebten Bullterrier Sparky. Mit dem Hund in der Hauptrolle dreht der intelligente Junge in der Freizeit kleine Horrorfilme. Die Eltern sind begeistert von seinem Talent. Sie machen sich aber Sorgen, weil Victor keine anderen Freunde hat. Der Vater überredet ihn schließlich zum Baseballspielen. Als Sparky dem Ball hinterherläuft, wird er von einem Auto überfahren und stirbt.
Victor ist sehr traurig. Da bringt ihn der neue Naturwissenschaftslehrer Rzykruski bei einem Experiment mit einem toten Frosch auf eine Idee. Wenn ein Froschschenkel durch elektrische Impulse wieder zum Zucken gebracht werden kann, warum sollte das nicht auch bei einem Hund möglich sein? Victor gelingt das Unglaubliche. Sparky bekommt ein zweites Leben geschenkt, selbst wenn kleine Peinlichkeiten nicht ausbleiben und die Steckdose immer in Reichweite sein muss.
Als Sparky ausbüchst, wird er von Victors Klassenkamerad Edgar entdeckt. Dieser erpresst Victor. Er will wissen, wie das Experiment funktioniert. So hofft er, den an der Schule ausgerufenen Wissenschaftswettbewerb für junge Forscher zu gewinnen. Damit Edgar den Mund hält, muss Victor das Experiment an einem toten Goldfisch wiederholen. Auch dieser wird zum Leben erweckt, bleibt jedoch aus unerfindlichen Gründen unsichtbar. Edgar prahlt mit seinem seltsamen Wunder und schon bald wissen auch andere Jungen aus der Klasse, was mit Sparky passiert ist. Die Schüler erwecken daraufhin weitere Tiere zum Leben. Diese werden zu Monstern, die andere Menschen angreifen. Victor gelingt es mit einigen Tricks, fast alle Monster auszuschalten. Nur die verwandelte Katze einer Mitschülerin ist noch am Leben und bedroht ausgerechnet Elsa, die Nichte des engstirnigen Bürgermeisters. Die erbosten Bürger der Stadt sind nun hinter Sparky her und wollen ihn töten. Beim Versuch, Elsa zu retten, stirbt Sparky. Doch das ist zum Glück noch nicht das Ende der positiv ausgehenden Geschichte.
Der erfolgreiche amerikanische Regisseur Tim Burton sah sich in seiner Jugend besonders gerne Horrorfilme an, darunter auch die berühmten Filmklassiker „Frankenstein“ und „Dracula“ aus dem Jahr 1931. Sie wurden ihm zum Vorbild für „Frankenweenie“, auch wenn hier die Freundschaft zwischen einem kleinen Jungen und seinem Hund im Mittelpunkt steht. Alle Charaktere des Films wurden von Burton selbst entworfen und zu Papier gebracht.
Die Grundidee zur Geschichte hatte er übrigens bereits 1984 entwickelt und in einem Kurzfilm erzählt. Erst fast 30 Jahre später konnte er diese Idee in Stop-Motion-Technik so umzusetzen, wie er sich das ursprünglich vorgestellt hatte. Bei dieser Technik werden handgefertigte biegbare Puppen von einem sogenannten Animator für jede Sekunde des fertigen Films 24 Mal ganz leicht in die gewünschte Richtung hin bewegt und jede Änderung als Standbild aufgenommen. Diese Technik ist so aufwändig, dass ein Animator in einer Woche gerade mal fünf Sekunden des fertigen Film herstellen kann. Insgesamt wurden mehr als 200 Puppen für den Film gebaut, darunter 18 Victors und 15 Sparkys, um gleichzeitig an mehreren Handlungsorten (Sets) drehen zu können – selbst dann, wenn einige der Puppen mal zur Reparatur mussten.
Die Bilder wurden in einem Londoner Studio dreidimensional aufgenommen und sind wie der ganze Film in edlem Schwarzweiß gehalten. Diese künstlerische Entscheidung verleiht dem Film eine zusätzliche emotionale Tiefe. Das Schwarzweiß lässt auch bei den leicht gruseligen und besonders spannenden Szenen nie vergessen, dass es sich um einen Film handelt, um ein Kunstprodukt also, bei dem unbelebte Objekte zum Laufen gebracht wurden. Der Film spielt in den 1970er-Jahren in dem fiktiven Ort New Holland. Er ist Burtons Geburtsort Burbank in Kalifornien nachempfunden und erinnert mit dem an einem Berghang angebrachten Schriftzug unverkennbar an die Filmstadt Hollywood.
Mit seinen liebevoll animierten skurrilen Figuren, großem Einfallsreichtum und aberwitzigen Begebenheiten voller Spannung und Humor ist der handwerklich perfekt gemachte Film in 3D und in Schwarzweiß ein kleines Meisterwerk geworden. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier, die Trauer des Jungen Victors über den Verlust seines Hundes und seinen großen Wunsch, den geliebten Freund zurückzubekommen, das kann man sehr gut nachempfinden. Natürlich ist die Geschichte über die Wiederbelebung von Tieren, die hier manchmal ein bisschen gruselig ist und doch ein glückliches Ende findet, frei erfunden. Dieses Experiment macht aber deutlich, dass die Wissenschaft gleichermaßen Gutes wie Böses erzeugen kann. Es kommt daher vor allem darauf an, als Wissenschaftler mögliche Folgen des Experiments mit zu bedenken und dabei auch das Herz sprechen zu lassen – und genau das vermittelt auch der Film auf liebevoll-wundersame Weise.
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