Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Der deutsche Regisseur Johannes Schmid feierte schon mit seinen beiden ersten Kinderfilmen „Blöde Mütze“ (2007) und „Wintertochter“ (2012) internationale Erfolge. Sein neuer Film beruht auf der zwischen 1984 und 2011 erschienenen Buchreihe „Geschichten von Franz“ der österreichischen Autorin Christine Nöstlinger. Diese Geschichten wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Für den Film wurde allerdings eine eigene Erzählung entwickelt. Diese stellt die Alltagserfahrungen eines Jungen, der ständig gehänselt wird, in den Mittelpunkt. Für den Film wurde auch die Figur des Influencers Hank neu eingeführt. Dessen Ratschläge sind nicht alle falsch. Nur lassen sie sich nicht buchstabengetreu in die Wirklichkeit umsetzen.
Der Film spielt im gegenwärtigen Wien. Viele Szenen wurden inmitten der Stadt aufgenommen. Zur Stimmigkeit des Handlungsortes gehört auch der österreichische Dialekt von Franz, Gabi und Eberhard. Deren Rollen wurden glaubwürdig besetzt. Das gilt auch für die Erwachsenenfiguren, trotz kleiner Überzeichnungen.

Viele Romane der 2018 verstorbenen Kinder- und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger wurden schon verfilmt. Ihr Gesamtwerk zeichnet sich dadurch aus, dass sie Kinder und Jugendliche ernst nimmt. Deren Alltagserfahrungen bilden die Grundlage für ihre Bücher. All das spürt man auch in diesem Film. Insofern ist er eine gelungene Literaturverfilmung. Die Geschichten erzählen von den zeitlosen Problemen und Ängsten der Kinder. Sie handeln davon, wie man lernt, sich so zu akzeptieren wie man ist und selbstbewusster zu werden. Die Botschaft, dass man auch mit allen Fehlern und Schwächen zu sich selbst stehen muss, ist nicht neu, hat aber nichts von ihrer Bedeutung verloren. Der Film setzt sich auch kritisch mit alten Rollenbildern auseinander, die etwa über das Internet verbreitet werden. Die Vorstellung, wie ein Mädchen oder ein Junge sein soll, wird in diesem beschwingten Film mit viel Witz hinterfragt.