Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Allein schon dank der Hauptdarstellerin Oumy Bruni Garrel und ihrer tänzerischen Einlagen ist dieser Film sehenswert. Das im Senegal geborene Mädchen wurde 2009 im Alter von vier Monaten von dem französischen Schauspielerpaar Louis Garrel und Valeria Bruni-Tedeschi adoptiert. Vor ihrer Hauptrolle als Neneh hat sie schon in Filmen ihres Adoptivvaters und ihrer Adoptivmutter mitgespielt. Sie tanzt nicht nur klassisches Ballett, sondern auch Jazz und Hip-Hop. Der in Paris geborene Regisseur Ramzi Ben Sliman hatte monatelang weltweit nach einer geeigneten Hauptdarstellerin gesucht und stellte dann überrascht fest, dass diese nur 200 Meter entfernt von seiner Wohnung lebte. In seinem Film war er bemüht, das Personal und die Proben an der Tanzschule so realistisch wie möglich zu zeigen. In der Pariser Oper selbst konnte er allerdings nicht filmen. Gedreht wurde stattdessen an der École Centrale in Saclay, einem Vorort von Paris. Untersuchungen ergaben, dass sich viele Schwarze Mädchen zwar für klassisches Ballett interessieren, aber früh aufgeben, auch weil sie mit Diskriminierung und Rassismus konfrontiert sind und es ihnen an Vorbildern fehlt.

Vielleicht kennen manche den großen Publikumsrenner „Billy Elliot“ aus dem Jahr 2000, der Ramzi Ben Sliman als Vorbild diente. Er wird bis heute noch gerne gesehen. In diesem Film muss sich ein Junge aus der britischen Arbeiterklasse gegen den Vater durchsetzen, um Balletttänzer zu werden. In „Neneh Superstar“ ist es ein Mädchen, das sich der sozialen Herkunft zum Trotz dem Ballett verschrieben hat. Der Film stellt Vorurteile infrage und macht den täglichen, nicht immer direkt offensichtlichen Rassismus in unserer Gesellschaft zum Thema. Das verdeutlicht dieser unterhaltsame und kurzweilige Film für die ganze Familie, indem er die Tanzschule zum Spiegel der Gesellschaft werden lässt.