Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Bei der Filmpremiere, als der Film in Berlin das allererste Mal im Kino gezeigt wurde, hat die Regisseurin Soleen Yusuf erzählt, dass sie sich genauso allein gefühlt hat wie Mona am Anfang des Films – und genau wie bei Mona war es ein Lehrer an ihrer neuen Schule in Berlin, der ihr besonders geholfen hat. „Sieger sein“ zeigt vor allem Monas Leben, ihre Begegnungen in der Schule, ihre Familie. Und zwischendurch bekommen wir auch in schnellen Bildern einige Erinnerungen aus Syrien zu sehen: Wie sie dort auf dem Bolzplatz gespielt hat, mit ihrer Familie geflohen ist. Aber wir wechseln auch gelegentlich die Perspektive und schauen den anderen Mädchen an ihrer Schule oder den Lehrkräften zu. Richtig flott und schnell geschnitten wird der Film dann bei den Fußballspielen. Die nehmen zwar leider nicht so viel Platz ein, wie man sich als Fußballfan wünschen würde, sind aber dennoch spannend gemacht, vor allem wenn es dann zum Turnier „Berlin ballert!“ geht.

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„Ja, ich bin ein Scheiß-Flüchtling!“ Das sagt Mona schon ganz am Anfang des Films direkt in die Kamera. Dieses Mädchen will seine Geschichte selbst erzählen – und erklärt auch, warum sie im Film so gut Deutsch spricht: Der Film zeigt nämlich, wie sie in ihrem Kopf spricht, in vollständigen und richtigen Sätzen, auch wenn sie eigentlich zumindest im Deutschen noch viel lernen muss.

„Sieger sein“ beschreibt deshalb viele Probleme, die geflüchteten Kinder bei der Ankunft in einem neuen Land haben. Das fängt schon damit an, dass sie zwar Kleidung geschenkt bekommen, aber eben solche, die sonst niemand mehr will – Mona sagt das ganz direkt: „Herzlich willkommen in Deutschland: Hier, Klamotten, die keiner trägt!“ Sie haben keine Freunde und sprechen die Sprache noch nicht gut. Wenn sie dann nicht Lehrerinnen und Lehrer haben, die ihnen aktiv helfen, wird es schwer für sie, in der Klasse anzukommen und in der Schule besser zu werden. Das wird alles sehr nah und emotional aus der Sicht eines Mädchens beschrieben, das eigentlich gar nicht hier sein möchte. Die Figur von Mona sucht aber dennoch da, wo sie ist, Freundinnen und Freunde. Sie will nicht allein sein und sie will zeigen, was sie alles kann. Gleichzeitig zeigt der Film Probleme an Schulen, nicht nur in Berlin, auch wenn er vielleicht ein bisschen übertreibt, damit es lustig wirkt. Und er spricht an, wie anders Schule in Deutschland ist gegenüber einer Diktatur, wie wichtig unsere Freiheiten sind und wie sehr wir sie selbst hochhalten und dafür einstehen müssen.

Als die Lehrkräfte über die Schüler und Schülerinnen sprechen und nicht mit ihnen zusammen entscheiden, erhebt Mona deswegen die Stimme:

„Wenn zwei Partei reden über andere Partei, dann diese muss dabei sein. Hören und reden mit.“ — Mona, Hauptfigur des Films „Sieger sein“