- Regie:
- Garth Jennings
- Land und Erscheinungsjahr:
- USA 2016
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 8 Jahren
- Länge:
- 110 Minuten
- Kinostart:
- 8. Dezember 2016
Seine Liebe zum Theater entdeckte der Koala-Bär Buster Moon bereits als Sechsjähriger, als er zum ersten Mal eine Aufführung mit seinen Eltern besuchte. Inzwischen leitet er selbst ein Theater, doch er ist nicht sehr erfolgreich. In letzter Zeit floppt eine Premiere nach der anderen. Kurz vor dem Ruin kommt Buster auf eine geniale Idee. Mit der Durchführung einer Casting-Show will er sein Publikum zurückgewinnen und auch die Forderungen der Bank erfüllen. Seiner langjährigen Sekretärin, der älteren Eidechse Miss Crawly, erteilt er den Auftrag, für die Werbung zu sorgen und einen öffentlichen Aufruf zu verfassen.
Dummerweise vertippt sich Miss Crawly und aus dem versprochenen Preisgeld für den Sieger des Musikwettbewerbs werden statt der verfügbaren 1000 Dollar plötzlich 100.000 Dollar. Das ganze Land ist aus dem Häuschen, nahezu jede und jeder macht sich Hoffnung, an der Casting-Show teilnehmen zu dürfen. Doch die ersten Träume zerplatzen bereits bei der Vorauswahl. Immerhin lassen sich einige Sänger finden, die wirkliches Talent besitzen. Zu ihnen gehören das Schweinchen Rosita, eine Mutter von 25 Ferkeln, die zuhause alle Hände voll zu tun hat, um die Kinder und den Ehemann zu versorgen. Aber auch die selbstsüchtige und von sich überzeugte Maus Mike zählt dazu. Als ausgebildeter Jazzmusiker verfügt er über eine beeindruckende Stimme. Die Punkrockerin Ash, ein kratzbürstiges Stachelschwein, hat ebenfalls großes Talent und möchte eigene Songs schreiben. Doch zunächst muss sie sich von ihrem untalentierten Musikerfreund trennen, der sie schamlos ausnutzt. Ganz andere Sorgen hat der Gorilla-Junge Johnny, der jüngste Spross eines Bankräubers. Er will viel lieber Sänger werden, als sich der Verbrecher-Gang seines Vaters anzuschließen. Meena wiederum ist eine musikalisch hoch talentierte Teenie-Elefantin, die vor lauter Lampenfieber keinen einzigen Ton auf der Bühne herausbringt, aber von der Familie gedrängt wird, Karriere zu machen. Als sich herausstellt, dass das versprochene Preisgeld in Wirklichkeit gar nicht zur Verfügung steht, gerät Buster in eine nahezu ausweglose Lage. Aber auch seine angehenden Supertalente müssen sich entscheiden, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben und ob sie bereit sind, für die Erfüllung ihrer Träume zu kämpfen.
Die amerikanische Produktionsfirma Illumination Entertainment, die auch die Filme „Minions“ und „Pets“ produzierte, wurde auf den britischen Regisseur Garth Jennings durch seine international erfolgreiche Komödie „Der Sohn von Rambow“ (2007) über einen filmbegeisterten Jungen in den 80er-Jahren, aber auch durch seine Musikvideos von bekannten Bands und Künstlern aufmerksam. Mit seiner Doppelbegabung war er genau der Richtige, um bei einem geplanten CGI-Animationsfilm die Regie zu übernehmen. Bei diesem Film steht die Musik an zentraler Stelle und die Geschichte wirkt wie aus den realen Leben gegriffen. Obwohl in tierischer Gestalt, verhalten sich alle liebevoll überzeichneten und äußerst humorvoll gezeichneten Figuren dieses im Computer entstandenen Animationsfilms wie reale Menschen: wie Menschen mit ihren alltäglichen finanziellen Sorgen, mit ihren Hoffnungen, etwa auf eine bessere Zukunft, ihren Konflikten mit der Familie und den Eltern, oder ihren leicht nachvollziehbaren Wünschen, aus der Masse herauszustechen. Sie alle wollen von den anderen wahrgenommen und akzeptiert werden. Die Bühne und die Öffentlichkeit bieten hierzu eine Chance. Um diese zu nutzen, bedarf es freilich mehr als einer Idee und einer blinden Überzeugung.
Es gibt Filme, die deshalb nervig wirken, weil sie mit einer aufdringlichen Hintergrundmusik versehen sind, die uns als Zuschauer in Stimmung versetzen soll. Ganz anders dieser Film, der sogar mehr als 65 Hits aufweist. Denn diese sind perfekt auf die Handlung und die Figuren abgestimmt, verleihen ihnen erst die erforderliche Tiefe. Es handelt sich um jüngere und ältere Songs, sehr bekannte und kaum bekannte Filmtitel, Coverversionen (neu interpretiert und eingesungen) der Hits von Frank Sinatra über die Beatles und Stevie Wonder bis hin zu Katy Perry, Kanye West und Lady Gaga. Man muss die Originalversionen nicht einmal kennen, um von der Energie und dem Sound dieser Lieder angesteckt und mitgerissen zu werden. Sie wurden im Film zum Glück nicht deutsch synchronisiert.
Die große Beliebtheit von Casting-Shows darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bewerber manchmal nur ausgenutzt und ausgebeutet werden. Der Film spart diese Seite des Show-Business nicht aus und verschont niemanden mit Kritik. Viel schlimmer ist es aber, wenn sich das Publikum auf Kosten der vermeintlichen Talente, die sich manchmal selbst gehörig überschätzen, auf billige Weise unterhält. Bei realen Menschen dann dies ungeahnte seelische Folgen haben. Nicht aber bei diesem wunderbaren Animationsfilm, der schonungslos übertreibt, der sich aller möglichen Filmgenres vom Künstlerporträt über das fantastische Märchen bis hin zum Science-Fiction-Film bedient. Er setzt auch auf den Zusammenhalt der Künstler, die lernen müssen für ihre Träume einzustehen. Und das Besondere ist: Das alles wirkt nicht aufgesetzt, sondern wie aus einem Guss. Eine perfekte Unterhaltung, die ideal in die Vorweihnachtszeit passt.
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