- Regie:
- Regie: Hermine Huntgeburth, nach dem Buchklassiker von Mark Twain
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland 2011
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 6 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 10 Jahren
- Länge:
- 109 Minuten
- Kinostart:
- 17. November 2011
Am liebsten streifen die Waisenjungen Tom Sawyer und sein Freund Huck Finn durch die kleine Stadt St. Petersburg an den Ufern des Mississippi. Oder sie schleichen sich heimlich auf einen der Schaufelraddampfer auf dem Fluss, um im Laderaum nach großen und kleinen Schätzen zu suchen. Huck wohnt in einer großen Tonne in der Nähe des Flusses und niemand kümmert sich um ihn. Dies stört ihn aber nicht, denn so kann er den Tag verbringen wie er will. Tom dagegen lebt zusammen mit seinem braven Halbbruder Sid bei Tante Polly und die achtet streng darauf, dass Tom sich benimmt und regelmäßig zur Schule geht. Dabei möchte Tom doch viel lieber mit Huck faulenzen oder dem alten betrunkenen Sargschreiner Muff Potter wieder mal einen Streich spielen. Und Tom ist in die neue Mitschülern Becky Thatcher verliebt. Für sie nimmt er sogar eine Schulstrafe auf sich.
Tom hat leider eine Warze am Fuß. Nur Huck weiß, wie er sie mit ein bisschen Magie und einer toten Katze wieder loswird. Gemeinsam verabreden sie sich in der Nacht auf dem Friedhof. Dort werden sie Zeuge eines Verbrechens. Sie beobachten Indianer Joe, den niemand im Ort leiden kann, mit Muff Potter. Die beiden graben im Auftrag des Arztes eine Leiche aus. Es kommt zu einem Streit. Der Sargschreiner geht zu Boden, während Indianer Joe den Arzt mit Muff Potters Messer tötet. Als Potter wieder erwacht, redet Indianer Joe ihm ein, er hätte den Mord begangen. Tom und Huck schwören sich, dass sie ihr grausames Erlebnis für sich behalten werden. Denn sie fürchten die Rache des Indianers. Als Muff Potter jedoch vor Gericht gestellt wird und für seine Tat hängen soll, rettet Tom ihn in letzter Sekunde mit seiner Aussage. Indianer Joe kann flüchten. Huck ist sinksauer auf den Freund und zeigt sich erst wieder versöhnlich, als Tom mit ihm auf einem Floß in die große weite Welt aufbricht, um einen Schatz zu suchen. Tom kehrt jedoch um, als er erkennt, dass er auch Tante Polly und Sid in Gefahr gebracht hat. Und es kommt noch schlimmer. Als Tom einige Tage später mit Becky eine Höhle besichtigt, stehen sie plötzlich Indianer Joe gegenüber.
In seinem Buchklassiker „Tom Sawyers Abenteuer“ aus dem Jahr 1876 verarbeitete Mark Twain viele eigene Erlebnisse. Den Großteil seiner Kindheit und Jugend verbrachte er in der Stadt Hannibal. Sie liegt im US-amerikanischen Bundesstaat Missouri am Mississippi. Hannibal heißt im Roman St. Petersburg. Bevor Mark Twain als Schriftsteller weltberühmt wurde, arbeitete er als Lotse auf dem Mississippi, aber auch als Totengräber und Goldgräber. Sein Roman wurde in den USA schon mehrfach, in Deutschland bisher nur für das Fernsehen verfilmt. Jetzt hat ihn Hermine Huntgeburth, die Regisseurin ist euch vielleicht schon durch ihren Film „Bibi Blocksberg“ bekannt, auch für das Kino umgesetzt. Für die Verfilmung wurde der Originalstoff nur an einigen Stellen verändert. Beispielsweise ist Tante Polly keine alte Dame mehr, sondern eine junge, fast modern wirkende Frau. Aber der Bösewicht ist immer noch der Indianer Joe. verfilmen
Der Film wurde an ganz unterschiedlichen Schauplätzen in Deutschland und Rumänien gedreht. Das brandenburgische Neuruppin und die Havel wurden zur Flusslandschaft des Mississippi. Und die Höhle, in der Tom und Becky eingeschlossen werden, setzt sich in Wirklichkeit aus vier ganz weit entfernt liegenden Höhlenorten zusammen. Für den Ort St. Petersburg konnte man alte Filmkulissen aus dem amerikanischen Film „Cold Mountain“ nutzen, der in Rumänien gedreht wurde. Erst im fertigen Film wird dann alles so, als wären die Orte ganz nah beieinander. Sehenswert ist der Film aber nicht nur wegen seiner großartigen Außenaufnahmen, sondern auch wegen der guten Schauspieler. Durch sie können wir die Geschichte hautnah miterleben. Sowohl Louis Hofmann als Tom, Leon Seidel als Huck und Magali Greif als Becky standen schon mehrfach vor der Kamera. Erst als die Besetzung klar war, stellte man fest, dass sich Louis Hofmann und Leon Seidel bereits kannten: Sie leben in Köln und sind Nachbarn.
Im Mittelpunkt des Films steht die starke Freundschaft zwischen Tom und Huck. Die beiden helfen einander, stehen einander bei, wenn der andere in Gefahr gerät. Aber Gefahren gibt es schließlich nicht nur am Mississippi. So gesehen ist die alte Geschichte über Tom und Huck zeitlos geblieben. Sie zeigt auch, dass man durch das gemeinsame Überstehen von schwierigen Situationen, von Konflikten wichtige Erfahrungen sammelt und erwachsener wird. In einigen Szenen geht es etwas hart zur Sache, beispielsweise wenn Indianer Joe den Arzt ermordet oder Tom Albträume hat, in denen er sich vor der Rache dieses Mannes fürchtet. Aber Tom und Huck überwinden diese Ängste und sind mutige Jungen. Auch die Wahrheit zu sagen und den alten Muff Potter zu retten, war mutig. Und wie wir durch die Buchvorlage bereits wissen, geht am Ende alles gut aus.
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