- Regie:
- David Lowery
- Land und Erscheinungsjahr:
- USA 2016
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 6 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 8 Jahren
- Länge:
- 102 Minuten
- Kinostart:
- 25. August 2016
Unbestätigten Berichten zufolge soll in den tiefen Wäldern von Neuseeland ein grüner Drache hausen. Doch bis auf den alten Holzfäller Mr. Meacham hat niemand jemals diesen Drachen zu Gesicht bekommen. Selbst seine Tochter Grace, die inzwischen als umweltbewusste Försterin die schonungslose Abholzung der Wälder verhindern möchte, hält die Erzählungen ihres Vaters für ein Märchen. Das ändert sich, als sie und ihre elfjährige Tochter Natalie in der Nähe eines Rodungsgebietes plötzlich den zehnjährigen Pete entdecken. Dort fällen ihr Mann Jack, der Besitzer eines Sägewerks, und dessen ehrgeiziger jüngerer Bruder Gavin zusammen mit weiteren Arbeitern gerade Bäume. Dies versucht aber jemand mit aller Macht zu verhindern. So machen sich die Holzfäller auf die Jagd nach dem unbekannten Feind, der über riesige Kräfte verfügen muss.
Grace hingegen hat ganz andere Sorgen. Ihr ist es ein Rätsel, wie der Junge mutterseelenallein mehrere Jahre im Wald überleben konnte. Natalie entdeckt in Pete einen Spielkameraden, der genauso wild und unerschrocken ist wie sie. Pete findet bei ihnen ein neues Zuhause. Schließlich vertraut er ihnen sogar sein Geheimnis an. Er berichtet von seinem großen Freund Elliot, der ihn über all die Jahre beschützt hat. Auf einer Zeichnung von Pete schaut dieser Freund seltsamerweise genauso aus wie der Drache, von dem Graces Vater immer erzählt hat.
Elliot, der sich unsichtbar machen kann, ist unterdessen selbst auf der Suche nach seinem kleinen Freund. Als er sieht, wie liebevoll sich Grace und ihre Familie um Pete kümmern, ist er erleichtert und enttäuscht zugleich, denn auch er hängt sehr an Pete. Dieser möchte, dass Grace und Natalie seinen Freund endlich kennen lernen. Getrieben von Ruhm und Anerkennung, möchte Natalies Onkel Gavin den Drachen jedoch fangen. Zu Petes Erschrecken gelingt ihm das tatsächlich. Wie soll er Elliot nur helfen? Kann er Grace und Natalie überhaupt noch trauen und wird seine neue Familie bereit sein, ihn gegen den erbitterten Widerstand von Gavin zu unterstützen?
Die Geschichte von Seton I. Miller und S.S. Field über die Freundschaft zwischen dem Menschenjungen Pete und dem Drachen Elliot wurde von den Disney-Studios 1977 zum ersten Mal verfilmt, in einer Mischung aus Realfilm und Zeichentrick-Animation. Dieser Film wurde damals unter dem Titel „Elliot, das Schmunzelmonster“ auch in Deutschland veröffentlicht und ist der Generation eurer Eltern sicher noch in Erinnerung geblieben. In der Neuverfilmung von David Lowery hat sich nicht nur an der Geschichte und den Figuren viel verändert. Die Handlung wurde von der pazifischen Seite der USA nach Neuseeland verlegt. Sie spielt in einer zeitlich nicht genau verorteten Gegenwart, in der es zumindest noch keine Handys und Smartphones gibt. Das aus zwei großen Inseln bestehende Land südöstlich von Australien hat wie der Westen der USA ebenfalls von Zauber und Magie umwehte Naturschönheiten zu bieten. Es diente unter anderem auch schon der „Herr der Ringe“-Trilogie als bildgewaltige Filmkulisse.
In der Neuverfilmung ist der Drache natürlich nicht mehr gezeichnet, sondern dank der fortgeschrittenen Technik komplett im Computer entstanden. Das macht ihn, mit annähernd 15 Millionen Pelzhaaren ausgestattet, weitaus realistischer und knuffiger, selbst wenn er sich den Blicken der Menschen entziehen, sehr gut fliegen und sogar Feuer speien kann. Obwohl er dem Menschen damit auch gefährlich wird, geht er unwahrscheinlich liebevoll mit seinen kleinen Freund und später auch mit Natalie um. Oakes Fegley als Pete wurde übrigens bei einem weltweiten Casting aus tausenden von Kindern ausgesucht. Wie seine Filmpartnerin Oona Laurence als Natalie hat er zuvor schon in anderen Filmen mitgewirkt. Gut ausgewählt wurden auch die Erwachsenendarsteller, allen voran der bekannte Schauspieler, Regisseur und Festivalleiter Robert Redford als schrulliger Vater von Grace, der nie aufgehört hat, an Märchen und Magie zu glauben.
Wer von euch schon mehrere Fantasyfilme und Filme mit Drachen gesehen hat, mag das Gefühl haben, die eine oder andere Szene dieses Films schon ähnlich in anderen Geschichten gesehen zu haben. Dem Unterhaltungswert dieser sehenswerten Neuverfilmung ist das aber nicht abträglich. In puncto Spannung kann sie es mit einer actionreichen Rettungsaktion sogar mit anderen aktuellen Action-Abenteuern aufnehmen, wobei vor allem Pete und Natalie ihren ganzen Mut aufbringen müssen. In seiner Botschaft bleibt sich Disney treu. Auch das Unwahrscheinliche kann plötzlich real werden, Freundschaft und Vertrauen unter Menschen wie auch zwischen Mensch und Tier sind wichtig und vor allem: Ob Mensch oder Drache, alle sehnen sich nach einem Zugehörigkeitsgefühl, sei es unter Gleichgesinnten oder in der Familie.
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
Viele Grüße, Ihr HanisauLand-Team