Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Der Regisseur Gilles de Maistre und seine Frau, die zuvor schon gemeinsam den Film „Mia und der weiße Löwe“ (2018) in Afrika drehten, erzählen in diesem Film von der Freundschaft zwischen einem Wolf und einem Löwen. Dies ist ein sehr ungewöhnliches und riskantes Filmprojekt. In der Natur sind die Tiere natürliche Feinde und selbst Haushund und Hauskatze vertragen sich nur selten. Und doch betonen die Filmemacher, dass die Beziehung zwischen Mozart und Dreamer nicht etwa tricktechnisch bearbeitet wurde, sondern sich wirklich entwickelt hat. Der bekannte kanadische Tiertrainer Andrew Simpson, der schon für mehr als 150 Filmproduktionen tätig war, ließ die ungleichen Tierbabys über 18 Monate hinweg gemeinsam aufwachsen. Er suchte die beiden afrikanischen Löwen Walter und Knox für die Rolle des Dreamer und die Wölfe Paddington und Twister für die Rolle des Mozart aus. Die Freundschaft zwischen den beiden Tieren entwickelte sich so intensiv, dass man beschloss, sie nach den Dreharbeiten nicht auszuwildern, sondern ihnen ein gemeinsames Leben auf Simpsons Firmengelände in der kanadischen Provinz Alberta zu ermöglichen. Gleichwohl handelt es sich um erwachsene Raubtiere. Zum Schutz der Menschen filmte das Team aus einem Käfig heraus, während die Tiere sich frei bewegen konnten. So entstanden grandiose Tieraufnahmen in der unberührt wirkenden Natur von Kanada mit seinen Seen und Wäldern.

Der spannende Abenteuerfilm macht auf die Verantwortung der Menschen für die Natur und das Wohl der Tiere aufmerksam. Er zeigt auch, wie schwierig es sein kann, dies immer im Auge zu behalten. Selbst die Ranger des Naturparks und die beiden Tierforscher sorgen nicht unbedingt für das Wohlergehen der Tiere. Auch die Filmemacher müssen sich die Frage gefallen lassen, ob es ihnen eher um das ungewöhnliche Filmprojekt als um die artgerechte Haltung der Tiere ging. Sehr klare Position bezieht der Film allerdings gegen die Haltung von Raubtieren im Zirkus, besonders wenn sie als billige Attraktion herhalten müssen. Es ist ein schöner Gedanke, dass nicht nur wahre Freundschaften zwischen Mensch und Raubtier entstehen können, sondern auch zwischen Tieren, die sich eigentlich als Feinde betrachten.