Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Im Jahr 2011 kam das Autorenduo Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner auf die Idee, bei der Aufklärung eines Kriminalfalls einem neunjährigen Jungen nicht etwa Gleichaltrige, sondern eine „Rentnergang“ zur Seite zu stellen. Aus dieser ungewöhnlichen Idee ist eine inzwischen drei Bände umfassende Kinderbuchreihe entstanden, deren erster Teil nun von Koautor Winfried Oelsner selbst verfilmt worden ist.
Jona Eisenblätter als Max konnte schon in mehreren TV-Reihen Dreherfahrungen sammeln, obwohl der Film selbst sein Kinodebüt ist. Ihm zur Seite steht eine Riege bekannter älterer Schauspieler wie Uschi Glas, die den Film auch mitproduziert hat. Bekannt wurde sie unter anderem durch eine Karl May-Verfilmung aus dem Jahr 1966, in der sie Winnetous Halbschwester Apanatschi spielt. Als running gag (ein Witz oder eine Anspielung, die mehrmals, auch in veränderter Form, wiederholt werden) weist sie auf diesen und andere ihrer Filme unablässig hin. Die unmittelbare Konfrontation zwischen Jung und Alt, Gegenwart und Vergangenheit wird im Film auch dramaturgisch genutzt und sorgt neben der Spannung für viel Humor. Etwa wenn Max mit Mühe und Not den Berg mit dem Fahrrad erklimmt und die Seniorin Vera ihn auf ihrem E-Bike spielend überholt, ohne wie er außer Atem zu sein. Gedreht wurde der Film auf zwei echten Burgen in Hessen, was zur Glaubwürdigkeit der Szenerie beiträgt.

In fast allen Kinderkrimis lösen Kinder die Kriminalfälle ohne wesentliche Hilfe der Erwachsenen und wenn diese auftauchen, dann häufig nur als überzeichnete Witzfiguren. In diesem Film ist das ganz anders. Die Kinder und insbesondere auch die Senioren haben ihre spezifischen eigenen Probleme und Eigenheiten, die sie auch zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise gelingt es dem Film, eine Geschichte zu erzählen, die alle anspricht und eine Brücke zwischen den Generationen schlägt. Die Spannung kommt dabei nicht zu kurz, denn bis zum Schluss bleibt unklar, welcher der Verdächtigen nun der wahre Dieb ist.