- Regie:
- Neele Leana Vollmar
- Land und Erscheinungsjahr:
- Deutschland 2019
- Altersfreigabe der FSK:
- ab 0 Jahren
- Altersempfehlung:
- sehenswert ab 6 Jahren
- Länge:
- 94 Minuten
- Kinostart:
- 29. August 2019
Zu Beginn des Films stellt Lotta in einem Videotagebuch sich und ihre Familie vor: Ihre Mutter Sabine, die alternative Ernährungsformen ausprobiert und im Meditationsstudio von Heiner Krishna einen Job gefunden hat. Vater Rainer, der vielbeschäftigt ist und kaum Zeit für seine Tochter hat. Ihre beiden jüngeren „Blöd-Brüder“, die der Schwester gehörig auf die Nerven gehen und eine Riesenschildkröte, die sich unter ihrem Panzer versteckt und deren Kopf Lotta noch nie gesehen hat. Zum Glück gibt es ihre quirlige beste Freundin Cheyenne, die in einer nahegelegenen Hochhaussiedlung lebt und mit der sie seit vielen Jahren durch Dick und Dünn geht.
Lotta und Cheyenne sind die einzigen, die in der Klasse nicht auf eine Party eingeladen sind, die von der Musterschülerin Berenike ausgerichtet wird. Das stinkt den beiden Freundinnen natürlich gewaltig, selbst wenn sie mit Partys von eingebildeten reichen Leuten im Grunde genommen nicht viel am Hut haben. Der Zufall kommt ihnen zu Hilfe. Lotta fällt vor das Auto des berühmten Sängers Marlon, der sich auf Anraten seiner Agentin gerade auf Casting-Suche von neuen Talenten für die nächste Show befindet. Obwohl sie eigentlich noch zu jung sind, bewerben sich Lotta und Cheyenne für das Casting und mischen die Veranstaltung höchst eigenwillig und natürlich ohne jegliche Aussichten auf Erfolg auf. Lotta entdeckt immerhin ein höchst peinliches Geheimnis von Marlon. Sie möchte ihn damit dazu bewegen, auf der Party von Berenike aufzutreten. Auf diese Weise bliebe Berenike gar nichts anderes übrig, als auch die beiden Freundinnen mit einzuladen. Der Plan entwickelt sich anders als erhofft und schlimmer noch: Lotta und Cheyenne geraten miteinander so in Streit, dass ihre Freundschaft nun ernsthaft gefährdet ist.
Der Film basiert auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe „Mein Lotta-Leben“ von Autorin Alice Pantermüller und Illustratorin Daniela Kohl. Seit 2012 sind in dieser Reihe bereits 15 Bücher erschienen. Die comicartigen Romane sind allerdings episodisch gehalten. So musste für den ersten Kinolangspielfilm eine neue Geschichte auf der Grundlage der Figuren und ihrer bisherigen Erlebnisse geschrieben werden. Diese konzentriert sich voll auf die Freundschaft zwischen Lotta und Cheyenne. Für die Regie wurde Neele Leana Vollmar gewonnen, die das junge Publikum bereits durch ihre erfolgreichen Kinderfilm-Hits „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und „Rico, Oskar und der Diebstahlstein“ begeistert hatte (siehe Hanisauland-Filme). Daniela Kohl, die Illustratorin der Bücher, entwarf auch die animierten Skizzen, die in den Realfilm eingebettet sind. Sie verleihen dem Film eine besonders humorvolle Note und bringen Lottas mitunter chaotische Gefühls- und Gedankenwelt wunderbar zum Ausdruck.
Beim Casting der Kinderdarsteller achtete die Regisseurin darauf, neue Gesichter zu finden, die nicht schon aus anderen Kinderfilmen bekannt sind. Meggy Hussong wurde aus mehr als 1500 Bewerberinnen schließlich für die Rolle der Lotta ausgewählt. Es ist ihre erste Rolle, der sicher weitere folgen werden. Der nächste Lotta-Kinofilm wird sicher bald entstehen. Bei den Casting-Aufrufen hat man sich etwas Besonderes ausgedacht. Alle Kinder sollten sich mit einem kleinen Handyfilm bewerben und erklären, warum sie sich für eine bestimmte Rolle besonders geeignet fanden. Ein Glücksgriff war schließlich der bekannte Instagram-Star und Sänger Lukas Rieger in der Rolle von Marlon. Er brachte den Mut auf, seinen eigenen Star-Rummel mit einem Augenzwinkern kritisch zu hinterfragen.
Lotta und Cheyenne zeichnen sich nicht durch besondere Fähigkeiten aus. In der Schule gelten sie eher als leicht unangepasst und ihr jeweiliges Elternhaus lässt sich am besten mit „stinknormal“ beschreiben. Genau diese Faktoren machen Lotta und ihre Freundin so liebenswert. Viele Mädchen können sich gut in sie hineinversetzen und ihre Gedankenwelt leicht nachvollziehen, zumal sie witzig, frech und fantasievoll sind. Der comichaften Buchvorlage entsprechend wirken sie und insbesondere auch die Erwachsenen leicht überzeichnet, aber keinesfalls unrealistisch. Wem diese Art von Humor liegt, egal ob Junge oder Mädchen, Kind oder Erwachsener, wird mit diesem Film prächtig unterhalten. Zumal er die wichtige Botschaft vermittelt, dass man zu dem stehen soll, wer man ist und sich nicht verbiegen darf.
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