Beim Mobbing gibt es klare Regeln. Fast wie im Theater gibt es wenige Darsteller mit festen Rollen und viele Zuschauer.
Die Täter
Die Mobber sind in der Regel eine Gruppe von drei Personen mit einem Chef/einer Chefin und zwei Helfern oder Helferinnen. Die Täter sind selbstsicher und dominant, es geht ihnen um Macht. Sie wollen ihre Stellung in der Gruppe festigen, indem sie Opfer einschüchtern und ihnen immer mehr Angst einjagen. Wenn niemand einschreitet, nimmt ihre Macht von Mal zu Mal zu, und ihre Position in der Gruppe - der Klasse etwa - wird immer unangreifbarer.
Das Opfer
Die Rolle des Opfers kann jedem zufallen. Die Mobber picken sich jemanden heraus, der ihnen geeignet erscheint. Dazu braucht es nicht viel. Es reicht, wenn jemand ein bisschen anders ist als der Rest: andere Klamotten trägt, schüchtern, ein bisschen dicker oder dünner als der Durchschnitt ist... All das reicht aus, um Mobbingopfer zu werden. Auch wer zu keiner Clique gehört, wird häufig zum Angriffsziel der Täter. Mobbingopfer sind ständigem Stress ausgesetzt. Sie haben Angst, dass jederzeit wieder ein Angriff droht, gegen den sie sich wieder nicht wehren können. Im Unterricht werden die Noten schlechter, die Angst zu versagen wächst. Schließlich fühlt sich das Opfer wie blockiert: Nichts geht mehr.
Die Zuschauer
Bleibt noch das Publikum, die Zuschauerinnen und Zuschauer. Manche von ihnen finden Mobbing unterhaltsam, solange es nicht sie selbst betrifft. Andere würden gerne eingreifen, wissen aber nicht wie. Wieder andere haben Angst, selbst zum Opfer zu werden und schauen deshalb weg, lachen vielleicht sogar, um nicht selber aufzufallen. Die wenigsten handeln richtig, greifen ein und beenden das Mobben.
"Kuchen für den Neuen"
Film über Mobbing vom Kinderrechte-Filmfestival von der Willkommensklasse, 36te Grundschule, Friedrichshain-Kreuzberg
Filip kommt neu in die Klasse. Die anderen Kinder lehnen ihn ab und sind gemein zu ihm. Nachdem ein Mädchen sich das eine Weile angesehen hat, schmiedet es einen Plan.