"Der Tag ist vorbei, dieser 29. April 1945. Ich will ihn mein Leben lang feiern als meinen zweiten Geburtstag, als den Tag, der mir neu das Leben schenkte." (Edgar Kupfer-Koberwitz, Dachauer Tagebücher, S.499)
Das erste Konzentrationslager
Heute vor 79 Jahren wurden die Häftlinge im KZ Dachau von amerikanischen Truppen befreit. Dachau war das erste Konzentrationslager, das schon im Frühjahr 1933 errichtet wurde. In Dachau wurden die politischen Gegner des nationalsozialistischen Regimes inhaftiert und gequält. Hier wurde das Terrorsystem der Konzentrationslager ausgebaut.
Weitere Vernichtungslager folgten
Später entstanden auf dem gesamten deutschen Herrschaftsgebiet weitere 22 KZ, wobei noch 165 Außenstellen - sogenannte "Arbeitslager" - hinzukamen. Die Häftlinge waren der Brutalität der SS hilflos ausgeliefert. Sie mussten für die Wirtschafts- und Rüstungsbetriebe hart arbeiten, bekamen kaum zu essen. Die Menschen wurden schikaniert und geschlagen, Seuchen brachen in den Lagern aus. In den Vernichtungslagern wurden die Menschen systematisch ermordet. Etwa 7,2 Millionen Inhaftierte gab es in den KZs, von denen nur 500.000 überlebt haben.
Furchtbare Zustände
Im Lager Dachau herrschten im April 1945 kurz vor der Befreiung katastrophale Zustände. Die Baracken waren hoffnungslos überfüllt. Aus den Lagern im Osten hatte die SS die Häftlinge auf Gewaltmärschen in den Westen getrieben. Tausende von Menschen starben damals an Schwäche und Unterernährung oder wurden, weil sie nicht mehr laufen konnten, einfach erschossen.
Endlich befreit
Am 29. April 1945 wurde Dachau von den US-Amerikanern befreit. Bei der Befreiung befanden sich im Konzentrationslager Dachau über 67.000 Häftlinge, davon etwa die Hälfte im Hauptlager. Viele Häftlinge konnten sich gar nicht mehr selbst bewegen, sie waren bis auf die Knochen abgemagert.