Ihre Liebe zu Büchern ist der zwölfjährigen Meggie und ihrem Vater Mortimer, genannt Mo, gemeinsam. Deshalb begleitet sie ihn häufig in Antiquariate, in denen Mo seit Jahren ein Restexemplar des Buches „Tintenherz“ zu finden hofft. Noch weiß Meggie nicht, dass das Buch mit dem Schicksal ihrer Mutter Resa zu tun hat, die vor neun Jahren unter mysteriösen Umständen verschwand. Jedes Mal, wenn Meggie darauf zu sprechen kommt, reagiert ihr Vater ausweichend. So versteht sie zunächst nicht, warum ihnen ein Mann namens Staubfinger auflauert, der Vater mit ihr fluchtartig das Land verlässt und zu Tante Elinor nach Italien an die ligurische Küste fährt. Erst als sie dort von finsteren Gestalten überfallen und auf eine abgelegene Burg gebracht werden, in dem Fantasiefiguren aus verschiedenen Büchern hausen, weiht Mo seine Tochter in das Geheimnis ein: Als er der damals Dreijährigen eine Geschichte aus dem Buch „Tintenherz“ vorlas, verschwand die Mutter plötzlich in dem Buch und an ihrer Stelle wurden drei Gestalten aus dem Buch in die Realität transportiert: der Feuerjongleur Staubfinger, der sich seitdem nichts sehnlicher wünscht, als zu seiner Familie und in seine Welt zurückzukehren, sowie die Bösewichte Capricorn und Basta, die sich in der Realität sehr wohl fühlen.
Mit der Gabe von Mo, als „Silberzunge“ literarische Beschreibungen zum Leben erwecken zu können, beschaffen sie sich zunächst einen Goldschatz aus dem Märchen „1001 Nacht“, wodurch auch der Junge Farid mit in die Realität gerissen wird. Bevor es ihnen jedoch gelingt, ein wildes Schatten-Ungeheuer aus „Tintenherz“ real werden zu lassen, das ihnen mehr Macht verleihen würde, können Mo, Meggie, die Tante, Farid und Staubfinger dank eines Tornados aus „Der Zauberer von Oz“ fliehen. Unterdessen entdeckt Meggie, dass sie die Gabe ihres Vaters geerbt hat, und Mo erfährt von Staubfinger, dass Resa noch lebt und als stumme Küchenhilfe ihr Dasein auf der Burg fristet. Um sie zu befreien, sucht Mo mit Hilfe von Fenoglio, dem Autor des verschollenen Romans „Tintenherz“, Verbündete aus beiden „Welten“. Doch dann wird Meggie von Capricorn und seinen Leuten gekidnappt, um als Silberzunge nun selbst das Ungeheuer real werden zu lassen.
Der Bestseller der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke kam 2003 als erster Teil einer Romantrilogie heraus und wurde bereits in 37 Sprachen übersetzt. Funke hatte die Filmrechte in die USA verkauft, sich aber ein Mitspracherecht bei der Verfilmung gesichert, sodass man davon ausgehen darf, dass dieser von ihr mitproduzierte Film insgesamt auch ihren Vorstellungen entspricht.
Der Film „Tintenherz“ ist ein aufwändig gedrehter, sorgfältig ausgestatteter, gut gespielter und bildgewaltiger, im CS-Breitwandformat gedrehter Fantasyfilm für die große Leinwand, ein Genrefilm für Jung und Alt – ganz junge Kinder wegen einiger bedrohlicher Szenen ausgenommen.
Die Geschichte spielt in der norditalienischen Provinz Ligurien, wo Cornelia Funke längere Zeit lebte. Dort wurde der Film mit seinen beeindruckenden Landschaftsaufnahmen auch gedreht, zum Teil in originalgetreu nachgebauten Sets. Lediglich einige Visual Effects wie ein Tornado oder das Schrecken erregende riesige Schatten-Gespenst entstanden im Computer. Im Film gibt es zahlreiche Actionszenen – die Liste der Stuntleute ist lang – sowie düstere Szenen in der mittelalterlichen Burg von Capricorn, Fabelwesen vom Einhorn bis zum Minotaurus, die aber nicht wirklich bedrohlich wirken, im Gegensatz etwa zum intelligenten Capricorn und seinem Messer schwingenden Helfer Basta.
Dieser häppchenweise vermittelte Schrecken, der durch zum Teil bombastische Orchestermusik noch intensiviert wird – so viel darf immerhin verraten werden – löst sich allerdings in einem mehrfachen Happy End auf, wie bei einem derartigen Genrefilm auch nicht anders zu erwarten ist. Capricorn wird übrigens von Andy Serkis verkörpert, der den älteren Zuschauern vor allem als Gollum in „Der Herr der Ringe“ in Erinnerung geblieben sein dürfte. Die Jüngeren werden sich vielleicht an Eliza Hope Bennett in der Rolle von Meggie erinnern, die zuvor bereits an der Seite von Emma Thompson eines der Geschwister in dem Märchenfilm „Nanny McPhee – Eine zauberhafte Nanny“ spielte.
Ganz neu ist die Ausgangsidee über die Macht der Bücher und die noch größere Macht der Fantasie, die die Realität verändern kann, nicht. Zumal jüngere Kinder können noch nicht so deutlich zwischen Realität und Fiktion trennen wie Erwachsene. Das Thema findet sich daher vorzugsweise in Filmen und Büchern für Kinder und Jugendliche. Seinen besonderen Reiz gewinnt es in diesem Film, indem beide Welten durch das Vorlesen eines Buches durchlässig werden und miteinander in Beziehung treten. Mo und Meggie sind nicht einmal die einzigen, die über diese Fähigkeit der „Silberzungen“ verfügen, Capricorn macht in dem schüchternen Darius eine weitere Person mit dieser Gabe ausfindig. Da er allerdings einen Sprachfehler hat und stottert, haben die Figuren beim Übertritt in die Realität alle auch kleine körperliche Fehler, insbesondere haften ihnen im Gesicht und am Körper Wortfragmente aus den betreffenden Büchern an, aus denen sie stammen. Ein besonderer Genuss ergibt sich für diejenigen Zuschauer, die diese Werke selbst schon gelesen und deren Verfilmungen gesehen haben, insbesondere „Der Zauberer von Oz“ über die junge Dorothy und ihren Hund Toto, die „Geschichten aus 1001 Nacht“ und „Peter Pan“.
Zugleich erzählt der Film im Gewand des Abenteuerfilms eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über Macht und Verrat, Freundschaft und Vertrauen. Staubfinger etwa schwankt zwischen egoistischen Interessen und Hilfsbereitschaft, er geht deshalb einen Pakt mit Capricorn ein und wird von diesem angelogen und betrogen. Meggie wiederum lernt, sich gegenüber ihrem Vater zu behaupten, der ihr die Wahrheit über das Verschwinden der Mutter verschwiegen hat. Dies ist für Meggie auch deshalb so schlimm, weil sie glaubt, die Mutter hätte sie im Stich gelassen. So reflektiert „Tintenherz“ gleichermaßen das Bestreben, Kinder zu beschützen und zu bewahren, wie die Notwendigkeit, sich mit der Realität und damit auch mit dem Bösen im Menschen auseinanderzusetzen, am besten anhand von Büchern und Filmen wie „Tintenherz“.
Das denken andere
Nachrichten-Thread
Dria15511
14.06.2022
Tintenherz
Der Film ist gut. Das Buch ist noch besser📚📖📔
Nachrichten-Thread
Hasso
09.07.2020
Mein Beitrag
Ich mag den Film!!!!!!!!!!!
kjk
23.05.2022
lucAAO
DER ISR SEHR GUT DE FILM
Nachrichten-Thread
Lale
11.09.2017
Tintenherz
Der Film ist richtig gut gemacht :) Aber leider ganz anders als das Buch:(
Aquarius_Hannah
28.10.2023
Tintenwelt-Trilogie---einfach nur Super!
Hi, Tintenherz ist einfach super. Spannend geschrieben
HanisauLand ist eine Webseite für Acht- bis 14jährige. Wir veröffentlichen nur Beiträge von Kindern und Jugendlichen. Gerne können Sie uns über die E-Mail-Adresse redaktion(at)hanisauland.de eine Nachricht senden.
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