Hallo Luna, lies mal bitte, was wir in den FAQ auf eine ähnliche Frage von Kevin geschrieben haben.
Hallo Marc, der Unterschied liegt darin, wer die Regeln macht. In der Vorstellung des Anarchismus kann es nur Regeln geben, die von allen Mitgliedern der Gesellschaft geteilt und unterstützt werden. Regeln, die der Staat oder eine gesellschaftliche Gruppe vorgibt, sind in dieser Hinsicht nicht akzeptabel. Allerdings ist es utopisch anzunehmen, dass einzelne Regeln von allen Menschen unterstützt werden. Das führt dazu, dass in einem konsequent anarchistischen Staatswesen überhaupt keine allgemein gültigen Regeln vorhanden sind. Das funktioniert aber in der Praxis des gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht.
Hallo Deinos, es ist richtig, dass mit dem Anarchosyndikalismus in Spanien für eine kurze Zeit in den 1930er Jahren die Hoffnung auf eine gerechtere und herrschaftsfreie Gesellschaft bestand. Die Anhänger des Anarchosyndikalismus sehen als Gründe für das Scheitern dieses Experiments vor allem die Uneinigkeit auf der "Linken" und den Verrat von Stalin und der kommunistischen Partei an den spanischen Kampfgefährten. Allerdings betonen viele Historiker/innen auch die Tendenzen innerhalb der Bewegung zu Machtstreben einzelner Führer und zu inneren Auseinandersetzungen. Für die Bewertung ihrer möglichen Nachhaltigkeit war die Zeit des Anarchosyndikalismus in Spanien auf jeden Fall zu kurz.
Hallo Deine mama, es gibt keinen Staat, der sich als Anarchie bezeichnet. Es gibt aber Staaten, in denen die Staatsgewalt fast nicht existiert und rechtlose Zustände herrschen. Bei diesen Staaten spricht man oft von anarchischen Zuständen. Das ist aber nicht die Form der Anarchie, die die Unterstützer dieser politischen Idee im Sinn haben.
Hallo Coolrader..., das bekannteste Symbol des Anarchismus ist das aus den griechischen Buchstaben Alpha und Omega zusammengesetzte „A“ im einem schwarzen Kreis. Entstanden ist das Zeichen als Erkennungsmerkmal der Anarchisten im Spanischen Bürgerkrieg.
Hallo Lea, Anarchist/innen lehnen jede Art von Regierung ab. Sie denken, dass niemand Gesetze befolgen müssen soll, die von einer Regierung gemacht wurden.
Hallo pessi, die bessere Bezeichnung ist "Nationalstaat". Damit verbindet sich die Vorstellung von einem Staat, der ein Volk umfasst, das ethnisch eindeutig von anderen Völkern unterschieden ist. In der Realität sind solche einheitlichen Staaten sehr ungewöhnlich. Die meisten modernen Staaten sind multiethnische Staaten mit Bürgerinnen und Bürgern aus unterschiedlichen Kulturkreisen, mit unterschiedlichen Religionen etc. Auf dieser Seite der Bundeszentrale für politische Bildung erfährst du mehr dazu.
Hallo Hans, Gewaltfreiheit bedeutet, dass man Gewalt in jeder Form als Mittel zum Austragen eines Konflikts ablehnt. Das bedeutet nicht, dass man jedes Unrecht hinnehmen soll. Aber die Mittel, mit denen man sich wehrt und Widerstand leistet, sollen ohne Gewalt auskommen. Eine solche Haltung bezeichnet man als Pazifismus. Im Lexikon von Hanisauland findest du dazu einen eigenen Artikel.
Hallo Fundnudel🍝, lies mal bitte, was wir Kevin in den FAQ auf eine ähnliche Frage zu den Problemen der Anarchie geschrieben haben.
Hallo Chris, lies doch bitte einmal oben unseren Artikel zur Anarchie. Da siehst du schnell, dass die Bürgerbeteiligung in dieser Gesellschaftsvorstellung keine Bedeutung hat.
Hallo Lol, es gibt keinen Staat, der sich als Anarchie bezeichnet. Es gibt aber Staaten, in denen die Staatsgewalt fast nicht existiert und rechtlose Zustände herrschen. Bei diesen Staaten spricht man oft von anarchischen Zuständen. Das ist aber nicht die Form der Anarchie, die die Unterstützer dieser politischen Idee im Sinn haben.
Hallo Hase, es gibt keinen Staat, der sich als Anarchie bezeichnet. Es gibt aber Staaten, in denen die Staatsgewalt fast nicht existiert und rechtlose Zustände herrschen. In diesem Zusammenhang spricht man oft von anarchischen Zuständen. Das ist aber nicht die Form der Anarchie, die die Unterstützer dieser politischen Idee im Sinn haben.
Hallo Hilfä, lies mal unsere Lexikonaratikel "Demokratie" und "Anarchie" hier im Lexikon von Hanisauland. Da siehst du schnell, dass eine Anarchie mit einer Demokratie keine Gemeinsamkeiten hat.
Hallo FürDie1, zu einer ähnlichen Frage haben wir heute schon eine Antwort beim Lexikonstichwort "Anarchie" geschrieben. Lies dort bitte einmal nach.
Hallo Massimo, die Begriffe sind wirklich ähnlich und werden leicht verwechselt. Unter "Anomie" versteht man die Abwesenheit von sozialen Regeln und einer gesellschaftlichen Ordnung. Über eine mögliche Herrschaft sagt der Begriff nichts aus. "Anarchie" ist hingegen die Abwesenheit von Herrschaft, wie wir es oben im Text erklärt haben. Anomie und Anarchie können auch zusammen auftreten. Hier im Hanisauland-Lexikon der Bundeszentrale für politische Bildung für junge Leute können wir das Thema nicht eingehender diskutieren. Wenn du dich aber für diese Form der Herrschaft interessierst, macht es sicher Sinn, deinen Lehrer zu bitten, das Thema noch einmal im Unterricht zu präsentieren. Dafür ist die Schule schließlich da, und nach unserer Erfahrung freuen sich Lehrer, wenn ihre Schüler Interesse an einem Thema aus dem Unterricht zeigen.
Hallo r67r, es gibt keinen Staat, der sich als Anarchie bezeichnet. Es gibt aber Staaten, in denen teilweise anarchische Zustände herrschen, weil die Regierung nicht alle Regionen des Landes kontrollieren kann oder will. Solche Zustände herrschen heute beispielsweise in Somalia, in Teilen des Sudans oder Iraks.
Hallo Walzburschen, auf die "Walz" zu gehen hat eine lange Tradition bei den Handwerksgesellen im deutschsprachigen Raum. Schon im Mittelalter machten sich fertige Lehrlinge auf den Weg, um drei Jahre und einen Tag fern von der Heimat ihren Beruf zu erproben und sich für alle Aufgaben ihres Handwerks fit zu machen. Auch in einem früher von vielen Menschen deutscher Herkunft bewohnten Gebiet Rumäniens wie Siebenbürgen ist diese Tradition noch lebendig.
Hallo Lauritz, die Hoffnung des Anarchismus ist, dass die Menschen über genug Verstand und Verantwortungsgefühl verfügen, um fair miteinander umzugehen. Dann braucht es, so die Vorstellung, keine Regeln oder Gesetze. Jede und jeder wird so handeln, dass es keinem anderen schadet. In der Wirklichkeit funktioniert das allerdings nicht so gut. Deswegen hat sich der Anarchismus als politisches System auch nie besonders lange gehalten.
Hallo IchAusDer9a, Anarchisten und Anarchistinnen treten für die totale Freiheit des Menschen ein. Kein Mensch soll über einen anderen herrschen, keine staatliche Institution in das Leben der Menschen eingreifen. Deshalb soll auch niemand Gesetze befolgen müssen, die von anderen Menschen oder einer Regierung gemacht wurden. In unserem Artikel zu diesem Thema findest du mehr.
Hallo Politikfan, die Idee der Anarchie gab es schon in der griechischen Antike vor mehr als 2000 Jahren. In einer anarchischen Gesellschaft, die wirklich funktioniert, müssten sich alle Menschen an das Solidaritätsprinzip halten und sich selbst zu Gunsten der Gemeinschaft zurücknehmen. Und das ohne Druck, ganz freiwillig. In seinem Roman "Utopia" hat der britische Staatsmann Thomas Morus im 16. Jahrhundert einen Staat beschrieben, in dem die Selbstlosigkeit der Bürgerinnen und Bürger die Grundlage eines gerechten Staatswesens bildet. Aber auch in dieser Utopie gibt es Herrschaft, wenn auch auf Zeit und jederzeit wieder rücknehmbar. Bisher gab es nirgendwo Anzeichen, dass so etwas auch nur im Ansatz funktioniert. Kein Staat sieht oder sah sich selbst als anarchisch an. Aber es gibt Länder, in denen die Staatsgewalt so schwach ist, die Regierung keinen Rückhalt im Volk hat oder so viele Gruppen und Ethnien gegeneinander kämpfen, dass diese Staaten tatsächlich über anarchische Zustände verfügen. Als Beispiel kann man hier den afrikanischen Staat Sudan nennen, wo Bürgerkriege und korrupte Regierungen zu einem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung geführt haben.
Hallo che, es ist richtig, dass die Anarchie in erster Linie die Herrschaft von Menschen über Menschen ablehnt. Sie baut darauf auf, dass Menschen vernünftig und fair miteinander umgehen. Das System kann nur funktionieren, wenn die Menschen aufeinander vertrauen und für einander einstehen. In der Wirklichkeit kann das aber aller Erfahrung nach nicht funktionieren. Menschen brauchen Regeln und gemeinsame Vorstellungen für das richtige Verhalten, um sich in der Gesellschaft zurecht zu finden. Auch der Handel und die Wirtschaft sind auf klare Regeln, die alle akzeptieren, angewiesen, damit sie funktionieren. Das heißt aber nicht, dass die Menschen grundsätzlich böse sind oder jede Chance nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber es fällt den meisten Menschen leichter, wenn es klare Regeln gibt.
Hallo Aisha , manche Menschen finden die Anarchie gut, andere nicht. In der Anarchie gibt es - so die Idee - keine Regeln. Die Vorstellung ist, dass dann alles besonders frei ist. Das ist wohl das, was Anarchie für viele so toll erscheinen lässt. Allerdings ist es schwierig, ganz ohne Regeln zu leben. Wenn jeder nur das macht, was er will, kommt man ganz schnell mit dem Nächsten in Streit. Man kann trotzdem der Ansicht sein, dass ein anarchistisches System immer noch besser ist als jede andere Form der Herrschaft. Die historische Erfahrung mit anarchistischen Gesellschaften sieht aber nicht so gut aus. Wo Anarchien als politisches System entstanden, sind sie in der Regel sehr schnell wieder verschwunden. Wo allerdings heute Staaten in die Anarchie versinken, wo also alle staatlichen Strukturen durch Bürgerkriege oder innere Auseinandersetzungen zusammenbrechen, ist oft die internationale Gemeinschaft gefordert. Mit Einsätzen von UNO-Friedenstruppen wird dann versucht, die Zustände in dem Staat zu stabilisieren. Weitere Missionen können folgen, mit denen wieder funktionierende staatliche Strukturen aufgebaut werden sollen.
Hallo Fata, die Idee, dass es keine Regeln gibt, klingt vielleicht zunächst einmal nicht schlecht, vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass es zu viele, komplizierte Regeln gibt. Aber was glaubst du, was passiert, wenn es dauerhaft keinerlei Regeln gibt? Gerade der Handel und die Wirtschaft sind auf klare Regeln, die alle akzeptieren, angewiesen, damit sie funktionieren. Und auch im gesellschaftlichen Miteinander brauchen wir Regeln, an die sich alle halten, wenn es nicht zu Gewalt und Willkür kommen soll. Aus diesen Gründen hat es auch kein anarchistisches System geschafft, sich dauerhaft einzurichten in einem Land. In einer Demokratie hat jeder Mensch die gleichen Rechte und Freiheiten. Die Menschen können ihre Meinung frei äußern. Sie können durch Wahlen mitbestimmen, welche Politik in ihrem Land gemacht wird. Das Gute an einer demokratischen Gesellschaft ist, dass die Menschen in vielen Bereichen mitbestimmen können, was getan werden soll. Aber auch eine Demokratie bereitet manchmal Schwierigkeiten. Menschen haben oft unterschiedliche Meinungen - und da ist es nicht immer einfach, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen. Die Menschen müssen also bereit sein, Kompromisse einzugehen. Nicht alles kann so geregelt sein, dass alle glücklich und zufrieden sind. Grundsätzlich aber ist die Demokratie die Lebensform, die für die Menschen die meisten Freiheiten bietet, die die beste Grundlage ist, um sich frei zu entfalten.
Hallo Lola cola, leider verstehen wir nicht genau, was du meinst. Versuch doch uns nochmal genauer zu schreiben, was du wissen willst.
Hallo Frida, die Anarchie baut darauf auf, dass Menschen vernünftig und fair miteinander umgehen. Es kann nur funktionieren, wenn die Menschen aufeinander vertrauen und für einander einstehen. In der Wirklichkeit kann das aber aller Erfahrung nach nicht funktionieren. Menschen brauchen Regeln und gemeinsame Vorstellungen für das richtige Verhalten, um sich in der Gesellschaft zurecht zu finden. Auch der Handel und die Wirtschaft sind auf klare Regeln, die alle akzeptieren, angewiesen, damit sie funktionieren. Das heißt aber nicht, dass die Menschen grundsätzlich böse sind oder jede Chance nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aber es fällt den meisten Menschen leichter, wenn es klare Regeln gibt.
Hallo Sophie , wie eine totale Anarchie aussehen würde, kann man sich gar nicht richtig vorstellen. Ohne jede gesellschaftliche und politische Ordnung würde kaum etwas von dem, an das wir gewöhnt sind, funktionieren. Jeder und jede könnte tatsächlich machen, was er oder sie wollte. Auch religiöse Regeln und moralische Gebote, die das zwischenmenschliche Zusammenleben regeln sollen, wären dann so nicht mehr gültig. Straffällig gewordene Menschen würden nicht mehr durch Gesetze bestraft werden können, sondern höchstens durch Übereinkünfte, welche aber in der Realität wahrscheinlich nur schwer zustande kämen. Für die meisten Menschen würde dann das Fundament verloren gehen, auf dem sie sich normalerweise bewegen und zurechtfinden.
Hallo Rofl, in einer anarchischen Gesellschaft, die wirklich funktioniert, müssten sich alle Menschen an das Solidaritätsprinzip halten und sich selbst zu Gunsten der Gemeinschaft zurücknehmen. Und das müsste ohne Druck geschehen, also ganz freiwillig. Es wäre schön, wenn das funktionieren würde, und es würde die Welt sicher etwas gerechter machen. Aber bisher gab es auf der Welt keine Anzeichen, dass so etwas funktioniert. Dagegen ist die Gefahr, dass aus Anarchie Chaos wird, sehr hoch. Und dann wäre das Ergebnis sicher keine gerechtere Gesellschaft.
Hallo Luna , es gibt keinen Staat, der sich als Anarchie bezeichnet. Es gibt aber Staaten, in denen teilweise anarchische Zustände herrschen, weil die Regierung nicht alle Regionen des Landes kontrollieren kann oder will. Solche Zustände herrschen heute beispielsweise in Somalia, in Teilen des Sudans oder Iraks.
Hallo Burger.., wenn du dich so umschaust, wirst du feststellen, dass nur sehr wenige Menschen sich eine Anarchie wünschen. Denn die meisten Menschen wollen eben kein Chaos und keine Rechtsunsicherheit, sie wünschen sich vielmehr Sicherheit und dass der Staat ihre Rechte und ihr Leben schützt. All das wäre in einer Anarchie nicht garantiert.
Hallo Lord von Schwefelmoor, das ist eine interessante Frage. Die meisten Ökologen und Naturforscher würden darauf vermutlich antworten, dass in der Natur sehr vieles ganz genau geregelt sind. Viele Prozesse laufen also nicht zufällig und ohne Gesetzmäßigkeiten ab, sondern wiederholen sich stetig. Was diese Kreisläufe im Moment am stärksten durcheinander bringt, sind wir Menschen.
Hallo Green, leider können wir deine Frage nicht verstehen. Schau sie dir doch bitte noch einmal an. Vielleicht hat sich ja auch die Rechtschreibkorrektur deines Computers selbstständig gemacht. Wenn du etwas mehr Sinn in deine Frage hinein gebracht hast, kannst du uns gerne noch einmal schreiben.
Hallo Kid, hier im Lexikon von Hanisauland können wir diese Gesellschaftsvorstellung nicht bewerten. Aber vielleicht ein paar Ideen zum Weiterdenken: Die Idee, dass es keine Regeln gibt, klingt zunächst einmal ja nicht schlecht, vor allem, wenn man das Gefühl hat, dass es zu viele, komplizierte Regeln gibt. Aber was glaubst du, was passiert, wenn es dauerhaft keinerlei Regeln gibt? Gerade der Handel und die Wirtschaft sind auf klare Regeln, die alle akzeptieren, angewiesen, damit sie funktionieren. Tatsächlich ist uns auch kein Fall bekannt, in dem eine Regierung die Anarchie als Ziel ihres Handelns genannt hätte. Und wenn man davon spricht, dass ein Staat in einem anarchistischen Zustand ist, dann bedeutet das eigentlich immer, dass sich der Staat auflöst und es keine Kontrolle von rivalisierenden und sich gegenseitig bekriegenden Gewalten mehr gibt. Darunter leiden dann in der Regel immer die Schwachen und Machtlosen in der Gesellschaft.
Hallo Pseudonym, die Begriffe sind wirklich sehr ähnlich und werden leicht verwechselt. Unter "Anomie" versteht man die Abwesenheit von sozialen Regeln und einer gesellschaftlichen Ordnung. Über eine mögliche Herrschaft sagt der Begriff nichts aus. "Anarchie" ist hingegen die Abwesenheit von Herrschaft, wie wir es oben im Text erklärt haben. Anomie und Anarchie können auch zusammen auftreten.
Hallo Annabell, die historische Erfahrung mit anarchistischen Gesellschaften ist wenig positiv. Auch darum gibt es kein Land, in dem eine Regierung herrscht, die sich selbst als anarchisch bezeichnen würde. Wir kennen auch keine Form der Politik, die den Grundgedanken des Anarchismus folgt. Aber es gibt Länder, in denen die Staatsgewalt so schwach ist, die Regierung keinen Rückhalt im Volk hat oder so viele Gruppen und Ethnien gegeneinander kämpfen, dass diese Staaten tatsächlich anarchische Zustände aufweisen.
Hallo Tsukki, manche Menschen finden die Anarchie gut, andere nicht. In der Anarchie gibt es - so die Idee - keine Regeln. Die Vorstellung ist, dass dann alles besonders frei ist. Das ist wohl das, was Anarchie als Idee so toll erscheinen lässt. Allerdings ist es schwierig, ganz ohne Regeln zu leben. Wenn jeder nur das macht, was er will, kommt man ganz schnell mit dem Nächsten in Streit. Und gerade der Handel und die Wirtschaft sind auf klare Regeln, die alle akzeptieren, angewiesen, damit sie funktionieren. Vielleicht auch darum sah und sieht sich kein Staat selbst als anarchisch an, und langfristige Vorteile für die gesamte Bevölkerung kann man sich kaum vorstellen.
Hallo Toni, die Idee der Anarchie gab es schon in der griechischen Antike vor mehr als 2000 Jahren. Seitdem sah oder sieht sich aber kein Staat selbst als anarchisch an. Ein wirkliches Beispiel für einen gewollt anarchischen Staat können wir dir darum auch nicht nennen. Allerdings gibt es Staaten, in denen teilweise anarchische Zustände herrschen, weil die Regierung nicht alle Regionen des Landes kontrollieren kann oder will. Solche Zustände herrschen heute beispielsweise in Somalia, in Teilen des Sudans oder Iraks.
Hallo lila, der Begriff "Anarchie" wurde schon früh verwendet als Wort für eine politische Bewegung im 19. Jahrhundert. Damals entstand ein politisches Gegenkonzept zur Monarchie und zur Demokratie. Die Ideen dazu stammen schon aus der Antike. Ein richtiges "Gründungsereignis" des Anarchismus gibt es also nicht.
Hallo Wladimir, das ist ein ganz wichtiger Kritikpunkt, den viele Menschen haben, wenn sie von der Anarchie hören. Natürlich ist es eine schöne Vorstellung, dass alle Menschen so nett miteinander umgehen, dass es nie zu Streit kommt und alle sich immer einig sind. Das ist aber nicht die Realität, und gar nicht einmal deshalb, weil es so viele schlechte Menschen gibt. Aber in jeder Gesellschaft gibt es unterschiedliche Wünsche, Interessen und Ziele, und über die muss es einen Austausch und gegebenenfalls auch Streit geben. In der Demokratie ist geregelt, wie solche Meinungsverschiedenheiten ausgetragen werden und wie man zu Ergebnissen kommt, die möglichst viele Menschen als gerecht empfinden. In einer Anarchie gibt es diese Regelungen nicht, und ganz schnell wird das, was dem einen gefällt, dem anderen überhaupt nicht recht sein. Dann braucht man Regeln und Gesetze und die Möglichkeit, diese auch durchzusetzen.
Hallo Vanessa, es gibt kein Land, in dem eine Regierung herrscht, die sich selbst als anarchisch bezeichnen würde. Aber es gibt Länder, in denen die Staatsgewalt so schwach ist, die Regierung keinen Rückhalt im Volk hat oder so viele Gruppen und Ethnien gegeneinander kämpfen, dass diese Staaten tatsächlich anarchische Zustände aufweisen. Als Beispiel kann man den afrikanischen Staat Sudan nennen, wo Bürgerkriege und korrupte Regierungen zu einem Zusammenbruch der staatlichen Ordnung geführt haben.
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