Die Religionskriege in Europa hatten tiefe Wunden gerissen. In England war 1529 eine eigene Staatskirche gegründet worden; Katholiken und Protestanten standen sich feindlich gegenüber. Die Puritaner, eine besondere Richtung unter den Protestanten, wurden von der Staatskirche verfolgt. Einige von ihnen schlossen sich zusammen und verließen England, um in der Neuen Welt eine friedliche Gemeinschaft nach ihren Grundsätzen und Überzeugungen zu gründen.
Hoffnung auf ein besseres Leben
Es waren die sogenannten Pilgerväter (pilgrim fathers), die mit ihrem Schiff „Mayflower“ England vom Hafen Plymouth aus verließen, um sich in Nordamerika als Siedler niederzulassen. An Bord schlossen 41 Männer den sogenannten „Mayflower-Vertrag“. Er enthielt die Grundsätze, wie die politische Ordnung, die sie sich geben wollten, aussehen sollte. Entscheidend war, die Gleichheit zwischen den Menschen zu achten. Die neue Kolonie sollte zur Ehre Gottes und zur Ehre des Englischen Königs gegründet werden. Die Regierung der neuen Siedlung sollte gerechte und gleiche Gesetze erlassen und eine Verfassung ins Leben rufen. Heute vor 404 Jahren ging die „Mayflower“ an der Ostküste der heutigen USA an Land. Nach der Landung bei Cape Cod gründeten die Pilgerväter die Kolonie Plymouth, benannt nach dem englischen Heimathafen.
Folgen für die Menschen in Amerika
Wenn man von der „Besiedlung“ Amerikas spricht, gibt dies den Blickwinkel der Europäerinnen und Europäer wieder, die auf dem Kontinent vorher nicht wohnten. Es lebten aber schon lange vor der Ankunft der Europäer Menschen auf dem Kontinent: die indigene Bevölkerung. Die europäischen Staaten führten Eroberungskriege auf dem amerikanischen Kontinent. Sie unterdrückten die indigenen Völker, sie verfolgten und erniedrigten sie und missbrauchten sie als Sklaven. Viele kulturellen Schätze wurden geraubt oder zerstört. Bis heute leiden viele Nachkommen der Indigenen unter den Folgen dieser Eroberungspolitik.