Heute, am 15. Mai 2022, wird im Bundesland Nordrhein-Westfalen ein neuer Landtag gewählt. So nennt man das Landesparlament. Es hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Nordrhein-Westfalen (NRW) ist das bevölkerungsreichste Bundesland. Deswegen wird das Ergebnis in ganz Deutschland mit Spannung erwartet. Über 13 Millionen Menschen sind wahlberechtigt, rund 786.000 junge Frauen und Männer dürfen zum ersten Mal den neuen Landtag mitwählen.
Wählen darf, wer
- mindestens 18 Jahre alt ist,
- die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und
- seit mindestens 16 Tagen in Nordrhein-Westfalen wohnt.
Wer wird gewählt?
Der neue Landtag wird für fünf Jahre gewählt. Gewählt werden mindestens 181 Abgeordnete. Sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate können noch hinzukommen. Die Abgeordneten wählen dann später eine Regierungschefin oder einen Regierungschef. Das ist die Ministerpräsidentin oder der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
Erst- und Zweitstimme
Jede Wählerin und jeder Wähler hat zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird der Direktkandidat oder die Direktkandidatin des Wahlkreises gewählt. Mit der Zweitstimme wählt man die Landesliste einer Partei. Es gilt die Fünfprozenthürde. Das bedeutet, dass eine Partei mindestens 5 % aller abgegebenen Stimmen braucht, um im Landtag vertreten zu sein.
Vorher schlau machen
Landesweit stehen 29 Parteien zur Wahl. In den Parteiprogrammen steht, welche Pläne die Parteien für Nordrhein-Westfalen haben. Die Wahlberechtigten können dort lesen, was jede Partei zum Beispiel in der Schulpolitik, beim Verkehr, der Digitalisierung oder beim Ausbau der erneuerbaren Energien plant. So weiß man, welche Partei am ehesten die eigenen Interessen vertritt.
Auszählung der Stimmzettel
In einem Wahllokal können die Wählerinnen und Wähler am Sonntag von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr ihre Stimme abgeben. Danach werden die Wahllokale geschlossen und die Auszählung der Stimmen beginnt. Im Fernsehen und im Radio werden schon kurz nach 18.00 Uhr sogenannte Hochrechnungen vorgestellt. Das sind Voraussagen, wie die Wahl wohl ausgegangen ist. Sicher kann man aber erst sein, wenn der Landeswahlleiter das amtliche Endergebnis mitteilt.
Wahlen gehören zur Demokratie
Das Wahlrecht gehört untrennbar zur Demokratie. Die Menschen sollen selbst entscheiden, wer die Regeln und Gesetze macht, die dann für alle gelten. Wenn die Menschen mit der Politik, die gemacht wird, nicht zufrieden sind, können sie beim nächsten Mal eine andere Partei oder eine/n andere/n Kandidierende/n wählen.
Jede Stimme zählt!
Das Wichtigste ist an diesem Sonntag: Wählen gehen. Jede Stimme zählt. Denn wer nicht wählen geht, überlässt anderen die Entscheidung darüber, wer in den nächsten Jahren in Nordrhein-Westfalen regiert.