Die Geschwister Sophie und Hans Scholl waren Mitglieder der „Weißen Rose“. Die „Weiße Rose“ war eine der berühmtesten Widerstandsbewegungen gegen Hitler. Heute vor 82 Jahren wurden die mutigen Mitglieder der "Weißen Rose" verhaftet.
Aufgewachsen im Nationalsozialismus
In der Familie Scholl gab es neben Hans (geboren am 22. September 1918) und seiner jüngeren Schwester Sophie (geboren am 9. Mai 1921) noch drei andere Kinder: Inge, Elisabeth und Werner. Die Geschwister wuchsen zu der Zeit auf, als Hitler und die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht kamen. Als Jugendliche glaubten Hans und Sophie zuerst wie so viele andere an die Versprechungen der Nationalsozialsten. Doch das schlug schnell in Ablehnung um.
Widerstandsgruppe „Weiße Rose“
Die beiden passten sich aber nicht gegen ihre Überzeugungen an oder schauten weg, sondern wurden aktiv. Zusammen mit anderen Studenten gründeten die Geschwister die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Damit wollten sie zeigen, dass viele Jugendliche gegen den Nationalsozialismus waren. Sie druckten und verteilten Flugblätter, in denen sie ihre Mitstudenten zum Widerstand aufriefen. Die Aufrufe verschickten sie, legten sie in Telefonzellen aus und gaben sie Studenten aus anderen Städten, damit diese sie dort verteilen konnten.
![München: Vor dem Eingang zum Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universitätt am Geschwister-Scholl-Platz sind die Flugblätter der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" als Denkmal in den Boden eingelassen.](/sites/default/files/styles/article_1180/public/1418238-168383-151089.jpg.jpeg)
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München: Flugblätter der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" als Denkmal in den Boden eingelassen.
Das Ende
Der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) gefiel das natürlich nicht und sie suchte nach den Urhebern der Flugblätter. Lange vergeblich. Doch heute vor 82 Jahren, am 18. Februar 1943, wurde den Geschwistern eine ihrer Aktionen zum Verhängnis. Sie verteilten Flugblätter in der Münchener Universität und wurden dabei vom Hausmeister beobachtet. Dieser verriet sie sofort an die Gestapo und diese schlug auch gleich zu: Noch am selben Tag verhaftete sie Hans und Sophie Scholl und einen Tag später auch ihren Mitstreiter und Freund Christoph Probst. Schon am 22. Februar machte man ihnen vor Gericht den Prozess. Alle drei wurden zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.
![Am 22.02.1963 finden in München zum Gedenken an die Geschwister Scholl, die gemeinsam mit ihrem Freund Christoph Probst als Widerstandskämpfer gegen das Hitler-Regime vor zwanzig Jahren hingerichtet wurden, verschiedene Festakte statt. Das Bild zeigt einen Blick in den Lichthof der Münchner Universität, wo die Geschwister Scholl bei einer Flugblattaktion verhaftet wurden, auf die Gäste der Feierstunde. Im Hintergrund links befindet sich eine Gedenktafel.](/sites/default/files/styles/article_1180/public/3934566-168383-38316759.jpg.jpeg)
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22.02.1963: Gedenken an die Geschwister Scholl in der Münchner Universität
Ein Beispiel für mutiges Handeln
Die Geschwister Scholl und die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“ sind ein Beispiel für mutiges Handeln und dafür, dass man nicht einfach wegschauen darf, wenn Unrecht geschieht. Hans und Sophie sind für ihre Überzeugungen sogar in den Tod gegangen. An sie erinnern heute noch etliche Straßen, Plätze und Schulen in Deutschland, die man nach ihnen benannt hat.
![Ein Banner mit der Aufschrift "Bildung kann Widerstand verursachen" hängt im Jahr 2012 vor der Ludwig-Maximilians-Universität in München.](/sites/default/files/styles/article_1180/public/1176511-168383-151090.jpg.jpeg)
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Banner vor der Ludwig-Maximilians-Universität in München im Jahr 2012