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Stasi/ Staatssicherheit der DDR

von
Hier sieht man zwei Seiten einer Stasi-Akte, die mit Hilfe eines Computers-Programms zusammengesetzt wurde.

Von den Mitarbeitern der Stasi geschredderte Akte, die mit Hilfe eines Computers-Programms wieder zusammengesetzt wurde.

Geheimdienst und Geheimpolizei der DDR
Stasi ist die Abkürzung für "Staatssicherheit". So nannten die Bürger/innen der DDR (Abkürzung für "Deutsche Demokratische Republik") das Ministerium für Staatssicherheit. Als es die DDR noch gab – bis 1990 – hatte die Stasi zwei Aufgaben: Sie war Geheimdienst und Geheimpolizei der DDR. Als Geheimdienst musste sie Gefahren für die DDR im Ausland entdecken. Als Geheimpolizei überwachte sie die eigenen Bürger/innen und kontrollierte, was diese planten und taten. Dabei konnte die Stasi geltende Rechte missachten.
Spitzel
Offiziell arbeiteten etwa 100.000 Menschen für die Stasi. Dazu kamen etwa 200.000 "inoffizielle" Mitarbeiter/innen. Sie bespitzelten ihre Mitmenschen, ihre Arbeitskollegen, Freunde, Mitschüler/innen. Manchmal sogar auch die eigene Familie. Ihre Berichte übergaben die Spitzel an die Stasi. Die Beobachtung durch die Stasi konnte jeden treffen, man brauchte nur ein wenig anders als die meisten zu sein.
In den letzten Wochen der DDR haben Stasi Mitarbeiter viele tausend Akten zerrissen, um eigene Spuren zu verwischen. Hier zeigt eine Mitarbeiterin der Stasi-Unterlagenbehörde zerrissene Akten, die in Papiersäcken gelagert sind. Viele Menschen hoffen, dass die Akten doch noch so gesichert werden können, dass man nachlesen und beweisen kann, was die Stasi genau getan hat.

In den letzten Wochen der DDR haben Stasi Mitarbeiter viele tausend Akten zerrissen, um eigene Spuren zu verwischen. Hier zeigt eine Mitarbeiterin der Stasi- Unterlagen-Behörde zerrissene Akten, die in Papiersäcken gelagert sind. Viele Menschen hoffen, dass die Akten doch noch so gesichert werden können, dass man nachlesen und beweisen kann, was die Stasi genau getan hat.

Das Ende der Stasi
Seit dem Ende der DDR gibt es auch die Stasi nicht mehr. Von den vielen Berichten, die die Staatssicherheit über die Bürger/innen der DDR gesammelt hat, ist ein Großteil erhalten geblieben. Diese Akten werden heute von einem Amt bewahrt. Die Behörde heißt "Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik". Im Archiv der Behörde kann nachgeforscht werden, wie die Stasi gearbeitet hat.

FAQ / Häufig gestellte Fragen

(Frequently Asked Questions - das ist die englische Übersetzung von "häufig gestellte Fragen")
mele10 21.05.2024

Wie wurde man Teil der Stasi?

Redaktion

Hallo mele10, die Stasi suchte ihre "Informellen Mitarbeiter" (IMs) gezielt aus. Die Personen wurden überprüft, es wurde geschaut, in welcher Umgebung sie lebten und wo sie am besten als Spitzel eingesetzt werden konnten. Dann wurden die betroffenen Personen "angeworben", mit Appellen an ihre angebliche Verantwortung als Staatsbürger/innen, mit Versprechungen und oft auch mit Drohungen. Eine freiwillige Meldung zur Stasi gab es nicht.

eure weiteren Fragen dazu...

Lovalia 01.11.2024

Wer arbeitet fur die Stasi

Redaktion

Hallo Lovalia, die Staatssicherheit der DDR war eine große Behörde. Für die Stasi arbeiteten viele Spezialisten für unterschiedliche Formen der Ausspähung der Bevölkerung, viele Leute, die die gefundenen Informationen sammelten, auswerteten und zusammentrugen, dazu Sicherheitsbeamte und andere Personen, die angebliche Republikgegner verhafteten, einsperrten und quälten. Dazu kamen viele Menschen in der DDR, die die Arbeit der Stasi freiwillig oder gezwungenermaßen unterstützten. Man nannte sie "Informelle Mitarbeiter". Diese Informanten nannten kurz IM. Die IMs waren dafür da, die Bevölkerung zu bespitzeln und möglichst viele Informationen für die Stasi zusammenzutragen. Dafür bespitzelten Sportler ihre Kameraden, Arbeitskollegen ihre Kollegen, Freunde ihre Freunde und manchmal sogar Mitglieder einer Familie die eigenen Eltern oder Ehepartner. Sie alle wurden von der Stasi als Mitarbeiter geführt, egal ob sie aus Überzeugung, wegen Geld oder anderer Belohnungen oder durch Drohungen zu Spitzeln geworden waren.

Firebrigade2.0 05.06.2024

Gibt es Informationen von dem ganzen was passiert ist bzw 2.Weltkrieg, Stasi, Mauefall

Redaktion

Hallo Firebrigade2.0, zu jedem der drei Begriffe, die du uns geschrieben hast, gibt es einen eigenen Artikel im Lexikon von HanisauLand. Guck dich doch da bitte mal um. Wenn du dann noch eine spezielle Frage hast, kannst du uns gerne auch noch einmal schreiben.

Lou 31.05.2024

Warum war es verboten westliche Medien zu erwerben bzw. zu konsumieren?

Redaktion

Hallo Lou, die DDR war eine Diktatur. Menschen, die gegen die Herrschaft der SED protestierten und ihre Meinung sagten, wurden verfolgt, ins Gefängnis geworfen oder sogar hingerichtet. Meinungsfreiheit gab es nicht. Alle was zählte, waren die Ansichten der Machthaber. Trotzdem hatten die Herrschenden der SED große Angst, dass die Menschen in der DDR die Wahrheit über ihren Staat erfahren könnten - und damit auch, dass vieles in der freien und demokratischen Bundesrepublik besser war als in der DDR. Denn die Propaganda der SED erzählte den Menschen unablässig, wie gut sie es angeblich in der DDR hatten und wie schlecht das Leben im Westen war. Die meisten Menschen in der DDR wussten aber trotzdem Bescheid und glaubten den Lügen ihrer Politiker nicht.

Firebrigade2.0 30.05.2024

Können sie mir erklären wann es an angefangen und aufgehört hat die Stasi?

Redaktion

Hallo Firebrigade2.0, das Ministerium für Staatssicherheit (kurt: Stasi) wurde am 8. Februar 1950 gegründet. Nach dem Fall der Mauer löste sich die Behörde panikartig auf. Am 15. Januar 1990 stürmten viele Menschen das Hauptgebäude der Stasi in der Normannenstraße in Berlin. Sie wollten verhindern, dass die Stasi ihre Unterlagen vernichtete. Dann hätte man nicht mehr feststellen können, wer für die Stasi gearbeitet hat.

Sahra10635 29.04.2024

Hallo, ich habe eine Frage und zwar welche Vorteile und Nachteile hat die Stasi gehabt?

Redaktion

Hallo Sahra10635, in der DDR gab es keine Freiheit und keine Möglichkeit, gegen den SED-Staat zu sein. Dafür sorgte an entscheidender Stelle die Stasi. Die Stasi errichtete ein engmaschiges Spitzelnetz. Niemand konnte sicher sein, nicht von seinem Kollegen, seinem Nachbarn oder sogar von einem Familienmitglied ausspioniert und an die Stasi verraten zu werden. Politische Gegner verfolgte der Staat mit Hilfe der Arbeit der Stasi ohne Gnade. Wenn es so etwas wie einen "Vorteil" der Stasi gab, dann hatte diesen ausschließlich das Unrechtsregime der SED, das in der DDR die Macht innehatte. Für die Menschen in der DDR war die Stasi ein Schrecken. Wie schrecklich und umfassend der Spitzelapparat funktionierte, haben die meisten Menschen aber erst gemerkt, als die DDR zusammenbrach.

Emmi 14.11.2023

Hallo, inwiefern wurde die Stasi politisiert? Inwiefern hat man die Stasi für die eigene Politik benutzt?

Redaktion

Hallo Emmi, die Stasi war Auge und Ohr der SED, der Staatspartei der DDR. Nur mit Hilfe dieser Spitzelorganisation, die sich in der gesamten Gesellschaft ausbreitete, konnte die SED ihre Macht sichern und immer weiter ausbauen. Die Stasi war also ein ganz wichtiger Teil der staatlichen Unterdrückungspolitik in der DDR.

:) 25.09.2023

hallo ich habe eine frage wissen sie ob es welche opfer von der stasi gab die auch über ihrem leben dort berichtet hat

Redaktion

Hallo :), nach dem Ende der DDR ist die Geschichte der Überwachung der Bürgerinnen und Bürger in der DDR durch die Stasi sehr intensiv erforscht worden. Heute wissen wir sehr viel darüber wie das Spitzelsystem funktioniert und wer daran beteiligt war. Auch die Opfer der Stasi sind bei der Beschäftigung mit dieser Geschichte oft befragt worden. Auf dieser Seite der Bundeszentrale für politische Bildung erfährst du viel über die Geschichte der Stasi und darüber, wie nach 1990 mit den Spitzelberichten der Stasi umgegangen wurde. Dabei haben auch viele Opfer der Stasi über ihre Leidensgeschichte berichten können.

lara 22.09.2023

Was ist die IM

Redaktion

Hallo lara, IM war die Abkürzung für "Informeller Mitarbeiter". So nannte die Staatssicherheit der DDR die Menschen, die sie zur Bespitzelung von anderen Leuten einsetzte. IM konnte fast jede Bürgerin und jeder Bürger der DDR werden. Manche Menschen machten das freiwillig, weil sie sich davon Vorteile erhofften oder überzeugt waren, ihrem Staat etwas Gutes zu tun, wenn sie mögliche Verräter und politische Gegner ausspionierten. Viele Menschen wurden auch dazu erpresst, ihre Nachbarn, Freunde, Geschäftskollegen oder sogar Familienmitglieder zu bespitzeln.

Ja 01.09.2023

Warum könnte man beschtraft werden wen man von der DDR zu der SDR ein Brief schickt.

Redaktion

Hallo Ja, leider wissen wir nicht, was du mit "SDR" meinst. Vielleicht hat sich ja der Druckfehlerteufel in deine Frage eingeschlichen? Schau dir deine Frage bitte noch einmal genau an und schreibe uns dann so, dass wir und alle Besucherinnen und Besucher von Hanisauland deine Frage verstehen könne.

HARRRY p... 01.09.2023

WIE KONNTE DIE STASI TELEFONGESPRÄCHE ABHÖREN

Redaktion

Hallo HARRRY p..., die Stasi hat große Meisterschaft darin entwickelt, Wohnungen zu verwanzen, also überall Mikrofone zu verstecken, die Telefone abzuhören und vieles mehr. Dazu hatte sie kein Recht. Aber die DDR war eine Diktatur, und die Machthaber taten alles, um ihre Macht zu sichern. Darum kannten sie auch keine Skrupel, einfach Menschen auszuspionieren, von denen sie glaubten, dass sie gegen die SED und ihre Herrschaft waren.

1283€!; 14.06.2023

Was versteht man unter IM und wofür hat sie die stasi eingesetzt

Redaktion

Hallo 1283€!;, die "informellen Mitarbeiter" (IM) der Stasi waren Spitzel. Sie wurden eingesetzt, um Kritiker und Gegner des SED-Regimes auszuspionieren. Die Stasi schuf mit den IM ein dichtes Netz der Überwachung, bei dem niemand sicher sein konnte, nicht von seinem Arbeitskollegen, seiner Mitschülerin oder sogar einem Mitglied der eigenen Familie bespitzelt und an die Stasi verraten zu werden.

Holly 27.01.2023

Wussten die Jugendlichen die für die Stasi gearbeitet haben, das das nicht richtig ist was sie tun? Haben sie es aus Angst gemacht? Oder waren sie sich dem bewusst was sie taten?

Redaktion

Hallo Holly, es ist richtig, dass auch junge Menschen und sogar Jugendliche für die Stasi gespitzelt haben. Die Gründe dafür waren unterschiedlich. Natürlich gab es gerade unter jungen Leuten, die nie einen anderen Staat als die DDR erlebt hatten, viele, die den Behauptungen der SED glaubten und ihr Land gegen seine Gegner unterstützen wollten. Manche haben sich Vorteile davon versprochen, etwa bei der Studienplatzwahl, in der FDJ oder im Sportverein. Und manche hatten einfach Angst und dachten, dass sie weniger Probleme haben würden, wenn sie dem Regime und seinen Unterstützern ihre Hilfe anbieten würden.

kuhmoo 10.11.2022

warum dürfen ehmalige mitglieder der stasi immer noch in der politik tätig sein?

Redaktion

Hallo kuhmoo , die Mitarbeit in der Staatssicherheit der DDR ist kein Vergehen, das zum Ausschluss aus der Politik führt. Es gab sehr unterschiedliche Formen der Mitarbeit in der Stasi. Wenn dabei Menschen zu Schaden kamen, hat das nach dem Ende der DDR gelegentlich zu Strafverfahren geführt. Die meisten ehemaligen Mitarbeiter der Stasi aber haben sich nach 1990 neue Positionen in unserem Staat erarbeitet. Wenn sich genug Wählerinnen und Wähler finden, die einen ehemaligen Mitarbeiter der Stasi für ein politisches Amt wählen, ist das ein normaler Vorgang in einer Demokratie.

Leo 10.11.2022

Was genau war die Stasi und warum hat sie Leute bespitzelt

Redaktion

Hallo Leo, die Staatssicherheit war der Inlands-Geheimdienst der DDR. Sie sollte den sozialistischen Staat vor seinen Kritikern schützen. Bei der Verfolgung der politischen Gegner setzte die Stasi viele Mittel ein. Die wichtigste Maßnahme war die Bespitzelung der Bürgerinnen und Bürger. So wollten die Machthaber sicherstellen, dass sie über alles Bescheid wussten, was im Volk diskutiert und geplant wurde.

Lilly 01.12.2020

Warum war die Stasi so Grauseam

Redaktion

Hallo Lilly , die Stasi wollte die Menschen in der DDR kontrollieren. Sie wollte genau wissen, was die Menschen tun, denken und planen. Und da viele Menschen frei sein wollten und nicht kontrolliert werden wollten, hat die Stasi Druck ausgeübt, Angst verbreitet. Für die Stasi war es nicht wichtig, dass die Menschen glücklich und zufrieden in ihrem Staat lebten, dass sie so gut es ging nach ihren eigenen Vorstellungen lebten, sondern sie wurden als Untertane behandelt. Und wer nicht spurte und sich diesem staatlichen Willen widersetzte, bekam die Gewalt zu spüren.

Teacher1 11.11.2020

Was bedeutet die Abkürzung RPT in einem Stasibericht? Bezogen ist RPT auf die Personenzahl, z.B. 5000 RPT

Redaktion

Hallo Teacher1, das wissen wir leider nicht.

Lillifee 26.10.2020

Was für Parteien gab es? Was durfte man alles nicht?

Redaktion

Hallo Lillifee, die Staatspartei der DDR war die SED, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. Die Macht dieser Partei war nach dem Zweiten Weltkrieg mit Unterstützung der Sowjetunion mit Gewalt durchgesetzt worden. Daneben gab es noch weitere Parteien, die sogenannten Blockparteien. Das waren aber keine Parteien, wie wir sie kennen. Sie konnten nicht wirklich Kritik üben an der Politik der SED. In der DDR gab es keine Meinungsfreiheit und keine freien Wahlen, die Menschen durften nicht reisen, wohin sie wollten und schon gar nicht in die Bundesrepublik Deutschland. Menschen, die der Diktatur entfliehen wollten, wurden mit Gewalt daran gehindert.

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