
Bild vergrößern © Stefan Eling
Datenschutz hilft gegen Cybermobbing.
Deine Passwörter sind geheim, verrate sie niemanden. Benutze auch nicht dasselbe Passwort für mehrere Profile oder Zugänge. Damit deine Passwörter sicher sind, sollten Computerprogrammen sie nur schwer knacken können.
Gute Passwörter enthalten Groß- und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen und bestehen aus mindestens acht Zeichen. Setze dabei die Zahlen oder die Großbuchstaben in die Mitte des Passwortes, denn das ist seltener und dadurch schwieriger zu knacken. Merksätze oder der Passwort-Schlüssel-Automaten helfen dir beim Erstellen von sicheren und abwechslungsreichen Passwörtern.
Wenn du Apps nutzt, im Internet surfst oder ein Profil anlegst, versuche immer möglichst wenig von dir preiszugeben. Gib nur die Daten an, die wirklich notwendig sind. Veröffentliche im Netz keine Telefonnummer, E-Mail-Adresse oder andere persönliche Daten. Nutze möglichst häufig Fantasienamen oder versuche anonym, also als Unbekannte/r, online zu sein. Sei auch beim Versenden und Veröffentlichen von Texten, Fotos und Videos zurückhaltend. Denn auch wenn du ein Foto jetzt noch witzig findest, kann es dir nächste Woche schon peinlich sein. Ist es aber erst einmal im Netz, bekommst du es kaum noch „eingefangen“.

Bild vergrößern © Stefan Eling
Das Recht am eigenen Bild
Gib keine persönlichen Daten wie Telefonnummern oder Adressen deiner Mitmenschen ungefragt an Dritte weiter und veröffentliche die Daten nicht im Netz. Damit würdest du gegen das sogenannte „Recht auf informationelle Selbstbestimmung“ verstoßen. Auch einige Apps sichern sich automatisch den Zugriff auf das Telefonbuch deines Smartphones. Stelle diese Freigabe, wenn möglich, ab.
Auch darf nicht jede Situation fotografiert und nicht jedes Foto veröffentlicht werden! So steht es in den deutschen Gesetzen. Das „Recht am eigenen Bild“ sagt, dass Bilder oder Videos nicht ohne Einwilligung der gezeigten Person weitergegeben oder veröffentlichen werden dürfen, wenn die Personen im Mittelpunkt stehen. Fotos von öffentlichen Plätzen, auf denen zufällig auch Menschen zu sehen sind, dürfen ohne Einwilligung der betroffenen Personen veröffentlicht werden.
Nicht nur Smartphones, Tablets oder Computer können online gehen. Auch Fernseher, digitale Spielzeuge – sogenannte „SmartToys“ -, Spielekonsolen, Sprachassistenten und viele andere Dinge sind mit dem Internet verbunden. Dabei werden Daten ausgetauscht. Die „smarten“ Geräte bieten verschiedene Einstellungen für den Datenschutz und die Privatsphäre an. Wenn man so ein „smartes“ Gerät kauft, sind die Voreinstellungen zu Privatsphäre- und Datenschutz meist „firmenfreundlich“ eingestellt. Das heißt, der Käufer oder die Käuferin gibt viele Daten preis, die die Herstellerfirma gebrauchen kann. Daher lohnt es sich immer, die Einstellungen zu überprüfen.
Achte gemeinsam mit deinen Eltern auf möglichst strenge Einstellungen zur Privatsphäre und zum Datenschutz oder stelle die Zugriffsrechte für das Gerät komplett aus. In der Fachsprache sagt man dazu „deaktivieren“. Übrigens: Schau dir auch mal die Einstellungen deiner Apps auf dem Smartphone und von Sozialen Netzwerken an. Erlaube diesen nicht unnötig viele Zugriffe und Rechte, wie zum Beispiel die Ortung deines Handys über GPS-Daten.
Ein Smartphone kann dir aus der Hand fallen und dabei kaputt gehen. Eine Hülle schützt das Gerät, die „Hardware“, vor solchen Gefahren. Auch das Innere des Smartphones, die „Software“, kann angegriffen und zerstört werden. Deshalb ist es wichtig Smartphones, aber auch Computer und Tablets, vor Gefahren und Angriffen – zum Beispiel aus dem Internet - zu schützen.
So wie eine Smartphone-Hülle das Gerät selbst schützt, schützt ein Viren-Programm und eine Firewall die Software. Halte diese immer aktuell. Installiere auch Software-Updates möglichst schnell, denn häufig schließen sie Sicherheitslücken. Damit sind deine Daten und deine Programme geschützt.
Läuft dein Fernseher, obwohl du gar nicht fernsiehst? Wahrscheinlich nicht, denn es macht keinen Sinn. Schalte daher auch bei vernetzten Geräten Einstellungen ab, wenn du sie gerade nicht brauchst. W-LAN, mobile Daten, das GPS-Signal zur Ortung deines Handys und Bluetooth müssen nicht ständig aktiviert sein. Denn die Funktionen senden ständig Daten und verbrauchen viel Strom.
Sei vorsichtig, wenn du dich in öffentliche Netzwerke und Hotspots einloggst. Das ist zwar sehr praktisch und schont dein Guthaben oder Datenvolumen, aber sicher sind diese Netzwerke häufig nicht. Deine Daten werden oft nicht geschützt und könnten abgegriffen werden.
Übrigens: Manchmal ist es auch sehr entspannend, überhaupt gar nicht erreichbar oder online zu sein. Schalte deine digitalen Geräte ruhig mal ab und zu komplett aus.
Fast alle Online-Redaktionen interessiert es, was Besucherinnen und Besucher auf der eigenen Webseite anschauen und welche Wege sie nutzen. Dieses Wissen wird ausgewertet, zum Beispiel um das Online-Angebot zu verbessern. Wenn du beim Surfen nicht ausgewertet werden möchtest, kannst du im Browser den Button „Do not track“ einschalten, also „aktivieren“. „Do not track“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „nicht verfolgen“. Du kannst damit die Verfolgung deiner Aktivitäten im Netz abschalten oder zumindest stark einschränken.
Eine weitere Möglichkeit beim Surfen weniger Daten zu hinterlassen, ist das Ablehnen von „Cookies“. Den Sammel-Hinweis für Cookies kennst du bestimmt, er wird bei sehr vielen Webseiten angezeigt. Häufig hat man die Möglichkeit, Cookies abzulehnen oder nur einigen zuzustimmen. Zugegeben, das macht mehr Arbeit, aber es lohnt sich. Denn dadurch werden viel weniger Daten von dir gesammelt. Probier‘ es einfach mal aus! Noch ein kleiner Tipp: Du kannst deinem Browser auch sagen, dass er Cookies beim Schließen des Browsers oder regelmäßig löschen soll.
Mitschüler/innen schnappen sich dein Handy und wollen deine privaten Nachrichten laut vorlesen? Keine Chance, wenn es eine Passwortsperre gibt! Schütze die Inhalte deines Handys, Tablets oder anderer digitaler Geräte vor den Blicken neugieriger oder fremder Menschen, indem du eine Passwortsperre einbaust. In Tipp 1 haben wir dir verraten, warum ein sicheres Passwort wichtig ist und woraus dieses bestehen sollte.

Bild vergrößern © Blinde Kuh
Die Suchmaschine Blinde Kuh sortiert gute und sichere Internetseiten für Kinder vor - www.blinde-kuh.de
Es gibt jede Menge toller Kinderwebseiten und Apps für Kinder. Auf Kinderseiten, wie z.B. fragFINN.de oder seitenstark.de, findest du viele Internetseiten für Kinder. Die Kinderwebseiten sammeln meistens weniger Daten und schalten seltener Werbung. In Mitmach-Bereichen, wie Chats und Foren, achtet eine Redaktion darauf, dass keine persönlichen Daten von dir veröffentlicht werden.
Fotos, Videos, Kommentare, die einmal den Weg ins Internet oder auf Soziale Netzwerke gefunden haben, sind kaum noch zu löschen. Du kannst sie auch nicht mehr kontrollieren, also entscheiden, wer sie wo sieht und an wen sie weitergeschickt werden. Überlege also gut, was du wirklich veröffentlichen oder versenden möchtest. Denn das Internet vergisst nicht.
Deine Eltern, deine Lehrerin oder dein Lehrer können das HanisauLand-Poster "Datenschutz-Tipps für dich" in DIN A1-Größe auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung kostenlos (zzgl. Versandkosten) bestellen.