Wenn Staaten sehr eng zusammenarbeiten wollen, möchten sie das oft auch schriftlich in einem Vertrag festhalten. So war es auch bei einigen europäischen Staaten. Sie unterzeichneten am 7. Februar 1992, also heute vor 32 Jahren, den "Vertrag über die Europäische Union" (EU). Dieser Vertrag und sein Inkrafttreten gelten als Beginn der EU.
Ein Vertrag mit zwei Namen
Der Vertrag über die Europäische Union heißt auch "Vertrag von Maastricht" oder "Maastrichter Vertrag", da er in der niederländischen Stadt Maastricht entstanden ist. Dort kamen im Dezember 1991 die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammen, um sich auf eine noch engere Zusammenarbeit zu einigen. Am 7. Februar 1992 wurde der Vertrag unterschrieben und am 1. November 1993 wurde er gültig.
Was steht drin?
Der Vertrag von Maastricht besiegelt die Gründung der Europäischen Union. Darin sind die Regeln der EU festgelegt, sowie die Rechte und Pflichten der Mitgliedsländer.
Die Staaten, die sich in der EU zusammengeschlossen haben, wollen in vielen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam dafür sorgen, dass der Wohlstand in Europa gesichert wird und die Menschen in Frieden leben können. Alle EU-Mitglieder sind aber immer noch selbstständige Staaten und haben eigene Regierungen.
Grenzenloser Handel, Euro und gemeinsame Politik
Mit dem Maastrichter Vertrag wurde beschlossen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsländer frei und ohne Grenzen und Zölle innerhalb der EU Handel treiben dürfen. Da eine gemeinsame Währung den Handel erleichtert, wurden mit dem Maastrichter Vertrag auch die Wurzeln für den Euro gelegt. Im politischen Bereich einigte man sich unter anderem auf eine eigene europäische Gesetzgebung und die Gründung neuer europäischer Behörden, wie zum Beispiel den Rat der Europäischen Union.
Ziele und Perspektiven
Der Maastrichter Vertrag hatte das Ziel, eine engere Zusammenarbeit der Länder der EU zu ermöglichen. Die EU beschloss auch, weiterhin offen zu bleiben für neue Mitglieder. Seit ihrer Gründung ist sie auf 27 Mitglieder angewachsen. Mit Euro kann man in vielen europäischen Ländern bezahlen. Die meisten europäischen Politiker/-innen sind entschlossen, das Projekt Europa - trotz einiger Krisen - weiter voranzutreiben und für die Zukunft sicher zu machen.