Die Bundestagswahl ist wichtiges Element der Mitbestimmung in einer Demokratie und gar nicht so einfach zu verstehen. Deswegen wollen wir von Kindern erfahren, was sie bereits über das Thema wissen. Für weitere Fragen haben wir einige Expertinnen und Experten interviewt. Viel Spaß beim Zuhören!
Folge 1: Wie funktioniert die Bundestagswahl?
Podcast Bundestagswahl Folge 1: Wie funktioniert die Bundestagswahl, © Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl
Kinder: Wahlen sind frei und sie dürfen wählen, was sie wollen. // Wenn ich wählen dürfte, dann würde ich definitiv wählen.
Pressesprecher der Bundeswahlleiterin: Also die Bundeswahlleiterin informiert auch gerade junge Leute.
Autor: In dieser Folge wollen wir gemeinsam herausfinden, wie eigentlich die Bundestagswahl abläuft.
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Autor: Was habt ihr über die Bundestagswahl bisher schon so gehört? Wie funktioniert die? Was passiert da?
Kind: Der Bundestag ist ein Parlament in der Bundesrepublik Deutschland. Da werden die Abgeordneten gewählt, die für jeweils vier Jahre immer wieder die wichtigsten Aufgaben erledigen, wie zum Beispiel die Gesetzgebung und die Kontrolle der Regierung.
Kind: Man darf erst ab 18 wählen und man muss mindestens drei Monate in Deutschland wohnen und man muss einen deutschen Personalausweis haben.
Autor: Wie alt seid ihr?
Kinder: Ich bin zehn. // Ich bin auch zehn. // Ich bin elf.
Autor: Das heißt, müssen wir mal rechnen: Wann dürft ihr denn wählen? Wenn man mit 18 erst wählen darf. Bei der nächsten Bundestagswahl?
Kind: Also, ich darf in sieben Jahren wählen.
Autor: Okay, Sieben durch vier. Das geht nicht so ganz. Aber bei der übernächsten Bundestagswahl seid ihr dabei? Oder bei der nächsten?
Kind: Bei der übernächsten.
Musik
Autor: Was ist denn, wenn jemand nicht zur Wahl geht?
Kinder: Das ist freiwillig. // Wahlen sind frei und Sie dürfen wählen, was sie wollen.
Autor: Wer ist denn sie? Wer darf wählen, was er will? Und wie läuft das mit der Wahl eigentlich ab?
Kinder: Die Wahlberechtigten! // Ja, Also, wenn ich wählen dürfte, dann würde ich definitiv wählen. // Wenn ich ab 18 wäre, würde ich schon wählen, weil es mir schon wichtig ist, über die ganzen Parteien zu reden und mitzuentscheiden. // Da ist auch so eine Trennwand, da geht man rein, da kriegt man den Zettel. Aber man muss erstmal seinen Namen, glaube ich sagen oder seine Adresse und dann haken die ab, dass du es wirklich bist. // Die Wahlzettel werden in einer Box getan, die geschlossen ist mit einem Schloss. Und wenn sie dann fertig gewählt haben, dann holen sie die wieder raus und zählen die im Wahllokal.
Autor: Genau. Manche wählen auch vorher schon mit einem Brief, also Briefwahl. Man kann sich auch den Wahlzettel nach Hause schicken lassen. Dann kreuzt man da an und schickt es schon weg. Lasst uns doch zum Ablauf der Wahl mal jemanden befragen, der sich gut damit auskennt. Florian Burg ist so jemand. Er arbeitet im Team der Bundeswahlleiterin. Die Wahlleiterin und ihr Team haben die Aufgabe die Wahl zu organisieren. Wie läuft das an den Orten, an denen gewählt wird, genau ab, Herr Burg?
Pressesprecher: Die Bundeswahlleiter, die Frau Brand, hat natürlich einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie unterstützen. Das sind viele Juristinnen und Juristen, die sich sehr gut mit den Wahlgesetzen auskennen. Dann wir als Pressestelle. Wir haben auch Social-Media-Kanäle. Also die Bundeswahlleiterin informiert auch gerade junge Leute auf TikTok oder auf Instagram. Darüber hinaus arbeiten natürlich in Deutschland ganz viele Menschen mit bei der Organisation der Bundestagswahl. Und dann am Wahltag sind es so ungefähr 675.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die in ganz Deutschland daran mitwirken und mithelfen, dass die Bundestagswahl ordnungsgemäß abläuft, jeder Wahlberechtigte in Deutschland seine Stimme abgeben kann, einen Stimmzettel bekommt und die Ergebnisse dann noch in der Nacht ausgezählt werden.
Autor: Über 600.000 Menschen kümmern sich um die Wahl. Das sind ja wahnsinnig viele!
Pressesprecher: Jedes Wahllokal, man spricht ja von Wahllokalen hat ungefähr so zwischen fünf bis neun Personen, die da helfen. Das sind die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer. Der sogenannte Wahlvorstand nennt sich das. Und die sorgen dafür, dass die Leute, die da hinkommen, erst mal geprüft wird, ob die überhaupt wählen dürfen. Da gibt es also eine Liste, die dort ausliegt, wo alle Personen aufgelistet sind, die tatsächlich wählen dürfen in diesem Wahllokal. Und da sind zum Beispiel auch die Personen vermerkt, die schon Briefwahl beantragt haben, damit die eben nicht doppelt wählen. Das müssen die prüfen, die müssen die Stimmzettel ausgeben. Die müssen dafür sorgen, dass die Leute in der Wahlkabine geheim wählen können. Das ist ja ganz wichtig, dass das eine geheime Wahl ist und jeder geheim wählen kann. Die müssen dann abends ab 18:00 die Stimmzettel auszählen. Das ist auch natürlich eine ganz wichtige Aufgabe, damit wir dann schon in der Nacht ein vorläufiges Ergebnis für das gesamte Bundesgebiet berechnen können. Und die Bundeswahlleiterin ist diejenige, und ihr Team natürlich, die dann in der Nacht noch alle Ergebnisse aus den 299 Wahlkreisen zusammenrechnen und dann ein Ergebnis haben für Deutschland.
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Kinder: Man darf nur einmal wählen und es muss auch geheim bleiben.
Autor: Man darf es keinem sagen, was man gewählt hat.
Kind: Also doch, man darf es schon sagen, aber man muss es halt nicht sagen. Es kann auch einfach geheim bleiben.
Autor: Stimmt, die Wahlen sollen unter anderem geheim sein. Aber was heißt das eigentlich? Das fragen wir nochmal Florian Burg aus dem Team der Bundeswahlleiterin. Darf ich denn auch niemandem sagen, was ich gewählt habe?
Pressesprecher: Das darf ich schon. Wenn ich möchte, kann ich das natürlich anderen Leuten mitteilen, was ich und wen ich gewählt habe, welche Partei oder welchen Kandidaten oder welche Kandidatin. Aber in der Wahlkabine muss gewährleistet sein, dass mir nicht Leute über die Schulter gucken oder jemand sieht, was ich ankreuze. Ich muss die Möglichkeit haben, geheim zu wählen. Ich kann natürlich anderen darüber erzählen. Ich kann mit anderen Leuten diskutieren, warum ich eine bestimmte Partei gewählt habe. Das ist natürlich nicht verboten.
Autor: Das ist also mit „geheim“ gemeint. Danke. Neben diesem Grundsatz gibt es übrigens noch andere, also dass die Wahlen allgemein, unmittelbar, frei und gleich sein müssen. Mehr dazu erfahrt ihr auf Hanisauland.de. Die Internetadresse sage ich auch am Ende des Podcasts noch mal.
Kind: …und ich wollte noch sagen, dass man zwei Stimmen wählen kann, dass die Erststimme Erststimme heißt und die Zweitstimme Zweitstimme. Aber die besondere Stimme ist eigentlich nur die zweite Stimme.
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Autor: Und wie ist das genau mit der Erst- und Zweitstimme. Wie wählt man denn nun eigentlich genau, also was steht auf dem Wahlzettel und was muss man beachten?
Pressesprecher: Bei der Bundestagswahl gibt es zwei Stimmen: die Erststimme und die Zweitstimme. Auf der linken Seite des Stimmzettels in schwarzer Farbe steht die Erststimme. Man kann ein Kreuz machen bei einem Kandidaten oder einer Kandidatin, die sich bewirbt für den jeweiligen Wahlkreis. Und diese Person, die möchte dann gern den Wahlkreis im Bundestag vertreten. Da werden also konkrete Personen gewählt. Dann gibt es die Zweitstimme. Das ist auf der rechten Seite des Stimmzettels in blauer Farbe. Da werden dann die Parteien gewählt. Je nachdem, wie viele Zweitstimmen eine Partei bekommt, danach bemisst sich, wie viele Personen dann tatsächlich in den Bundestag geschickt werden.
Autor: Okay, das heißt, die Zweitstimme entscheidet also darüber, wie viele Abgeordnete die Parteien im Bundestag haben. Wenn man also viele Zweitstimmen hat, bekommt man auch mehr Sitze im Bundestag. Aber eins müssen die Parteien schaffen, um überhaupt in den Bundestag zu kommen, und zwar über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. Hört sich ein bisschen nach Sportunterricht an. Wenn man über die Fünf-Prozent-Hürde nicht drüber kommt, was passiert dann?
Pressesprecher: Alle Parteien, die weniger als fünf Prozent der Zweitstimmen bekommen, die kommen für gewöhnlich nicht in den Deutschen Bundestag. Es gibt eine Ausnahme. Wenn also eine Partei mindestens drei Personen stellt, die über die Erststimme die meisten Stimmen erhalten in einem Wahlkreis, dann kann sie auch in den Deutschen Bundestag einziehen.
Autor: Warum gibt es diese Fünf-Prozent-Hürde?
Pressesprecher: Der Gesetzgeber, also der Deutsche Bundestag, die Leute haben sich das so überlegt, dass sie nicht wollen, dass zu viele kleine Parteien in den Deutschen Bundestag einziehen und es dann einfach schwieriger ist, Entscheidungen zu treffen.
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Autor: Was haltet ihr eigentlich davon, dass man erst ab 18 wählen darf?
Kinder: Ja, geht. // Also ich finde eigentlich es ganz okay, dass man mit 18 wählen kann, weil ich find es eigentlich gut. // Wenn man halt so klein ist, weiß man nie genau, was man wählen soll. // Ich würde ab 14 Jahren, dass man wählen darf, weil ich finde zwölf ist zu jung. 13 – ich finde, es sollte eine gerade Zahl sein. Aber 18 und 16 finde ich wieder zu alt. // Jede Stimme zählt gleich viel. Wieso gelten Kinderstimmen dann nicht? Und ich bin ja erst zehn Jahre, da habe ich acht Jahre noch. Das dauert mir ein bisschen zu lang auch // Ich finde es blöd, dass die erwachsenen Stimmen nur zählen. Man könnte ja machen, dass vier Kinderstimmen eine erwachsene Stimme ist, damit wir wählen können. // Kinder denken noch nicht so an Wirtschaft und so, sondern wir denken halt mehr an die Natur. Und deswegen finde ich sehr wichtig, dass Kinder auch wählen dürfen, weil wir eine komplett andere Meinung haben als die Erwachsenen.
Autor: Und meint ihr, alle Erwachsenen wissen, was richtig ist?
Kinder: Nicht immer, nicht immer // Manche können auch Fehler machen. // Jeder Mensch macht Fehler. // Es gibt auch manche Erwachsene, die nicht informiert sind und dann einfach irgendwas wählen. Und nicht jeder Erwachsene ist schlauer als ein Kind.
Autor: Wer hat das eigentlich festgelegt mit dem Wahlalter und wer könnte das ändern? Fragen wieder an das Team der Bundeswahlleiterin, Florian Burg.
Pressesprecher: Es gibt ja das Wahlgesetz und es gibt das Grundgesetz und in beiden wird geregelt, wer wählen darf. Das muss auch der Deutsche Bundestag entscheiden. Wir als Bundeswahlleitung können das nicht entscheiden. Und wir müssen uns daran halten, was im Gesetz steht. Da hat man jetzt wieder die Gelegenheit, vielleicht eine Partei zu wählen, die sich dafür einsetzt, dass das Wahlalter gesenkt wird. Wir haben zum Beispiel bei der Europawahl, die ja letztes Jahr stattgefunden hat, da dürfen 16-jährige schon wählen.
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Autor: Vielleicht noch eine Frage zum Schluss: Am Tag nach der Bundestagswahl, sind Sie dann froh, dass es vorbei ist und Sie noch mal eine kleine Pause haben?
Pressesprecher: Das kann man schon sagen. Das ganze Team ist da eigentlich dauerhaft im Einsatz. Und wir sind natürlich froh, wenn dann das Ergebnis veröffentlicht wurde. Wahrscheinlich irgendwann am frühen Morgen. Und dann sind wir schon alle, glaube ich froh und dankbar, wenn wir mal ein bisschen länger schlafen können und nicht mehr jeden Tag uns um die Wahl kümmern müssen.
Autor: Florian Burg war das aus dem Büro der Bundeswahlleiterin. Vielen Dank für das Gespräch.
Pressesprecher: Gerne, Vielen Dank.
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Autor: Das waren eine Menge Infos zur Bundestagswahl. Wir haben trotzdem noch drei Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest:
Kind: Erstens…
Autor: …wird die Briefwahl immer beliebter. Bei der Bundestagswahl 2021 wurde fast die Hälfte der Wahlzettel nicht im Wahllokal am eigentlichen Wahlsonntag abgegeben, sondern per Brief.
Kind: Zweitens…
Autor: …dürfen mehr Frauen als Männer wählen. Es sind rund 31 Millionen wahlberechtigte Frauen und nur rund 29 Millionen Männer, also zwei Millionen weniger. Das liegt daran, dass es etwas mehr Frauen als Männer in Deutschland gibt, unter anderem weil Frauen im Durchschnitt länger leben. Und…
Kind: Drittens…
Autor: …dürfen bei dieser Bundestagswahl 2,3 Millionen junge Deutsche zum ersten Mal wählen. Die meisten sind aber nicht 18 Jahre alt, sondern schon 19, 20 oder 21, weil die Wahl ja normalerweise nur alle vier Jahre stattfindet. Mehr zur Bundestagswahl findet ihr übrigens auf Hanisauland.de. Das ist die Kinder-Website der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort könnt ihr auch kommentieren und zum Beispiel schreiben, was ihr von einer Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre haltet.
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Das war „Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl“ von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Autor und Produktion: Michael Schulte
Redaktion: André Nagel, Leoni Schwan und Cornelia Jonas
Folge 2: Um was wird im Wahlkampf gekämpft?
Podcast Bundestagswahl Folge 2: Wahlkampf, © Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl
Kinder: Meine Partei würde MFK heißen. Mehr Ferien für Kinder. // Also ich würde auch für meine eigene Partei kämpfen.
Politikwissenschaftlerin: Damit so ein Plakat unsere Aufmerksamkeit weckt, darf das nicht einfach nur ein riesengroßer Zettel mit jeder Menge Text sein.
Autor: In dieser Folge wollen wir zusammen herausfinden, um was und wie im Wahlkampf eigentlich gekämpft wird.
Musik
Autor: Was meint ihr denn? Warum heißt das eigentlich: Wahlkampf?
Kinder: Also ich vermute mal, dass jeder für seine eigene Partei oder für sich selber kämpft, damit man gewinnt. // Also, ich würde auch für meine eigene Partei kämpfen, weil jeder sollte für seine eigene Partei kämpfen. // Ja, dass man halt am meisten Stimmen bekommt, damit die halt im Bundestag im Mittelpunkt stehen. //
Autor: Wie würde denn eure Partei heißen und wofür würde die eintreten? Habt ihr eine Idee?
Kinder: Meine Partei würde MFK heißen. Mehr Ferien für Kinder.
Autor: Okay, die macht wahrscheinlich irgendwas mit Ferien. Aber was macht die sonst noch so? Ist sie nur für Ferien zuständig.
Kinder: Die macht auch weniger Schulstunden und die kürzer sind, also nur eine halbe Stunde oder so oder 25 Minuten und längere Pausen und mehr Ferien.
Autor: Wie würdet ihr denn dafür kämpfen, dass andere diese Partei, also eure Partei wählen?
Kinder: Also ich würde mir erstmal für meinen Parteiname sehr lange überlegen, damit ich keinen falschen so Sachen überlege. Dann würde ich viele Plakate machen und es halt aufhängen, damit auch jeder weiß, worum es in meiner Partei geht. Und dann würde ich auch Werbung machen für meine Partei und sagen: Wählt mich, weil so und so. // Ich würde mich auch oft ins Internet stellen, sagen, warum die es wählen sollten und was es Deutschland helfen würde.
Autor: Wen könnten wir denn zu dem Thema befragen? Vielleicht eine Politikwissenschaftlerin? Was meint ihr, mit was beschäftigen sich solche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler? Mit Politik? Mit Wahlen?
Kinder: Also ich glaube, die wissen halt nicht, was die Menschen wählen. // Sie beschäftigen sich mit Politik.
Politikwissenschaftlerin: Hallo. Mein Name ist Julia Reuschenbach. Ich arbeite an einer Universität und erkläre dort Studierenden, also Menschen, die dort lernen, wie Politik in Deutschland funktioniert.
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Autor: Was macht denn eine Politikwissenschaftlerin? Das sind sie ja. Was kann man sich darunter vorstellen?
Politikwissenschaftlerin: Die allermeisten denken immer, Politikwissenschaftler würden auch selber Politik machen. Das stimmt aber gar nicht, sondern wir erforschen Politik. Das heißt, wir finden heraus, wie Politik eigentlich funktioniert.
Autor: Vor der Bundestagswahl oder ganz allgemein vor Wahlen spricht man ja immer von Wahlkampf, den die Parteien führen. Das hört sich ganz schön gefährlich an! Wird da wirklich gekämpft?
Politikwissenschaftlerin: Also Gott sei Dank wird nicht gekämpft im Sinne von körperlich gekämpft? Aber Wahlkampf heißt schon, dass die Parteien und die Politikerinnen und Politiker, die in diesen Parteien aktiv sind, die zum Beispiel Bundeskanzler werden möchten, miteinander sozusagen in den Wettkampf gehen. Und Wettkampf heißt: Sie werben in diesem Wettbewerb um die Stimmen der Menschen in Deutschland, die wählen gehen dürfen. Das heißt, sie machen ein Angebot, Sie sagen: Das ist zum Beispiel das, wie ich mir vorstelle, wie man Politik macht für Kinder, Jugendliche und Familien. Oder fürs Klima. Und wollen damit möglichst viele Stimmen für sich gewinnen. Und wenn man es ein bisschen heftiger ausdrücken will, dann nennen es eben Leute auch einen Wettkampf oder Wahlkampf. Wobei mir eigentlich das Wort Wettstreit besser gefallen würde, weil ein Streit um die besten Ideen klingt ein bisschen besser und netter, als zu sagen, da kämpfen Leute gegeneinander.
Autor: Also gut, bleiben wir doch beim Bundestagswahlwettstreit. Langes Wort! Mit welchen Mitteln außer Worten wird denn da noch gekämpft?
Politikwissenschaftlerin: Also der Klassiker, das haben bestimmt auch alle schon mal gesehen, sind Wahlplakate, die hängen an jeder Straße. Manchmal sind sie so groß, dass sie nur an einer Laterne hängen, manchmal sind sie riesengroß und stehen an großen Straßen oder sind an Hauswänden zu sehen. Dann sind natürlich inzwischen auch Politikerinnen und Politiker ganz viel im Internet bei Social Media unterwegs und versuchen über Onlineformate Menschen zu erreichen. Sie geben Interviews, manchmal für lokale Zeitungen, also zum Beispiel in dem Wahlkreis, in den Orten, wo sie auch selber antreten. Wenn man schon ein bisschen bekannter ist, dann gibt man aber häufig auch Interviews oder geht in eine Fernsehsendung, die man in ganz Deutschland lesen oder sehen kann. Und dann gibt es aber auch noch einen Wahlkampf, dass Politikerinnen und Politiker vor allem versuchen, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Das heißt, sie verteilen Kugelschreiber und Flyer oder Blumen. Man will vor allen Dingen mit den Menschen, die da an einem vorbeilaufen, ins Gespräch kommen. Man will sie fragen, was ihnen wichtig ist für Deutschland, was sie sich wünschen von der Politik, welche Sorgen sie gerade haben.
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Autor: Was haltet ihr von den Wahlplakaten, die ihr so seht überhaupt?
Kinder: Die wollen halt Aufmerksamkeit auf deren Partei ziehen, damit man sich auch informiert und dass man das auch danach wählt. // Ich vermute mal, die wollen halt Werbung für sich selber machen und die eigene Partei. // Ich finde es schon eine coole Idee mit den Plakaten, weil dann kann man sich auch als Kind mehr beschäftigen mit. Und auch wenn man halt auch zur Schule geht, sieht man ja auch meistens die Plakate auf den Straßen und auf den ganzen Schildern, das finde ich eine coole Idee. // Aber ob die es wirklich einhalten, weiß man ja auch wirklich nicht.
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Autor: Die Politikerinnen und Politiker versprechen auf den Wahlplakaten ja manchmal Sachen, wo man sich nicht sicher ist, ob sie das auch wirklich einhalten können.
Politikwissenschaftlerin: Na ja, ich glaube man muss schon fair sein und sagen: Damit so ein Plakat unsere Aufmerksamkeit weckt, also damit – egal ob Kinder oder Erwachsene – neugierig werden und gucken, was da draufsteht, darf das nicht einfach nur ein riesengroßer Zettel mit jeder Menge Text sein. Also das heißt, dass sie ein bisschen mehr mit Bildern arbeiten oder mit Gesichtern. Zum Beispiel von diesen Politikerinnen und Politikern und weniger mit Text, weil den müsste man ja lesen. Und wenn man an so einem Plakat zum Beispiel im Auto vorbeifährt, kann man gar nicht so schnell lesen. Dann ist das Plakat schon - zack - weg. Also das macht schon Sinn, dass man da was Kurzes, Knackiges drauf schreibt. Aber die Frage ist natürlich, schreibt man da was drauf, was die Menschen einem auch wirklich glauben. Oft versprechen die Parteien auf diesen Plakaten ganz schön große Sachen. Und dann kommt am Ende, wenn dann eine solche Zeit im Bundestag zu Ende geht, nach vier Jahren raus, dass ganz viele dieser großen Versprechen nicht eingelöst werden konnten. Und das führt dazu, dass Menschen sich ärgern über Politik.
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Kinder: Also ich finde es gab schon ein paar Fälle, wo halt Politiker bevor sie gewählt wurden, mehr versprochen haben, als sie es wirklich eingehalten haben. Also ich würde auch wirklich darauf achten, dass es nicht am Ende so wird, dass Leute zu mir quasi sagen: Ja, du hast doch gesagt, das und das. Dann wird es natürlich Theater geben im politischen Bereich.
Kinder: Also ich würde mir auch sehr viele Gedanken machen, dass ich das dann auch einhalte.
Autor: Wovon hängt denn eigentlich ab, ob nun bei Wahlversprechen oder auch beim Wahlprogramm einer Partei, dass die Partei das wirklich auch machen kann?
Politikwissenschaftlerin: Oh, da spielen ganz viele Dinge eine Rolle. Also erstmal ist es so, dass natürlich Parteien, wenn sie ihre Wahlversprechen einlösen wollen, müssen sie tatsächlich gewählt werden. Das heißt, sie müssen so viele Stimmen bekommen, dass sie nachher im Bundestag in der Regierung sein können. Das heißt, sie sind also dann eine der Parteien in dieser Regierung. Meistens bekommen mehrere Parteien viele Stimmen, aber keine so viele, dass sie das ganz alleine regieren darf. Das heißt, man muss dann mit anderen zusammenarbeiten und das ist oft für diese Wahlversprechen dann schon eine große Schwierigkeit, weil – das kann man sich ja auch selber vorstellen –, wenn drei Menschen zum Beispiel ganz unterschiedliche Sachen versprochen haben in einem Thema und dann aber plötzlich zusammenarbeiten sollen, dann muss man sich halt irgendwie einigen. Und was ganz wichtig ist, ist, dass die Politik das den Menschen immer gut erklärt, weil die ja eigentlich darauf warten oder hoffen, dass diese Versprechen auch erfüllt werden, und wenn das dann nicht klappt, dann ist es umso wichtiger, dass Politik erklärt, warum klappt das denn jetzt nicht?
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Autor: Wie informiert ihr euch denn über Parteien? Ihr habt ja schon gesagt, ihr schaut euch die Plakate an, wenn ihr auf dem Weg zur Schule seid. Was gibt es da noch für Möglichkeiten, sich mit Parteien zu beschäftigen?
Kinder: Also das Internet hilft sehr. Man kann halt recherchieren, was eine Partei macht, für was sie kämpft und somit kann man sich gut damit beschäftigen auch wissen, was man wählen würde in dieser Situation. // Ich kann meine Eltern auch fragen und auch Internet, Google. // Ich würde mir so Videos bei YouTube darüber angucken. Das haben wir letztens in der Klasse gemacht, damit wir so mehr über Politik und über das ganze Wählen wissen. // Wir haben auch in der Schule von unserer Lehrerin Blätter bekommen, wo wir auch noch Informationen zum Bundestag lesen können. Zu: Wie es ist in den Wahlen in Deutschland.
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Autor: Nun gibt es ja nicht nur die Wahlplakate, sondern es gibt auch Parteiprogramme. Sind die Parteiprogramme auch sowas wie Wahlplakate? Nur mit viel, viel mehr Text?
Politikwissenschaftlerin: (lacht) Grundsätzlich ja. Aber die Parteiprogramme gehen noch ein bisschen weiter als so ein einzelnes Plakat, weil natürlich, wenn man viel mehr Text schreibt, auch viel mehr Themen da reinpassen. Auf dem Plakat kann ich vielleicht einen Satz schreiben zu einem Thema. Zum Beispiel zu – was weiß ich – Familienpolitik oder Klimapolitik. Aber im Wahlprogramm, da schreiben die Parteien zu allen Themen alles auf, was zum Beispiel so ihre wichtigsten Forderungen sind: Wenn wir regieren dürfen nach der Wahl, das sind die, was weiß ich, fünf oder zehn Sachen, die müssen unbedingt sein, die wollen wir unbedingt schaffen, weil uns das ganz besonders wichtig ist.
Autor: Und welche Rolle spielen eigentlich Kinder in solchen Parteiprogrammen?
Politikwissenschaftlerin: Ja, leider nicht so eine große Rolle, wie es, glaube ich, richtig wäre. Ein bisschen was taucht auch in der Regel auf, wo es um Kinder geht. Zum Beispiel die Frage: Was macht einen guten Kindergarten, eine gute Kita aus? Oder wie stellen wir uns die Schulen in der Zukunft vor? Wie geht gute Bildung in den Schulen?
Autor: Es gibt ja keine Partei für Kinder oder keine Kinder-Partei. Aber sind die Jugendorganisationen der Parteien – also da, wo sich junge Leute als junge Politikerinnen und Politiker einsetzen können – sind die so was in die Richtung?
Politikwissenschaftlerin: Ja, ein bisschen vielleicht. Also Jugendorganisation heißt, dass alle Parteien auch eine, sozusagen eine Gruppe haben, in der Jugendliche auch schon mitmachen können. Also meistens sind die dann so 14 oder 15 Jahre alt. Und die Jugendorganisationen sind auch deshalb toll, weil man da eben auch ausprobieren kann, wie es eigentlich ist, wenn man versucht, Politik zu machen. Denn Politik machen ist auch gar nicht so einfach. Man kann ja nicht einfach auf den Tisch hauen und sagen, das machen wir jetzt so, sondern man muss sich immer mit anderen einigen. Man muss gemeinsame Lösungen finden. Das ist auch gar nicht so einfach.
Autor: Julia Reuschenbach war das, Politikwissenschaftlerin. Vielen Dank für das Gespräch.
Politikwissenschaftlerin: Danke, dass ich hier sein durfte.
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Autor: Jetzt wissen wir also, warum der Wahlkampf Wahlkampf heißt und um was da gekämpft oder gestritten wird. So wie unter Freunden oder in der Familie muss man sich auch in der Politik auf eine gemeinsame Lösung einigen. Das heißt: Nicht alles, was im Wahlkampf versprochen wird, kann auch hinterher eingehalten werden. – Hier aber noch drei Dinge, die du vielleicht noch nicht über den Wahlkampf wusstest:
Kind: Erstens…
Autor: …wurden zur Bundestagswahl 2025 insgesamt 41 Parteien zugelassen. Letztlich angetreten sind aber nur 29 Parteien. Das liegt unter anderem daran, dass nicht alle Parteien genug Unterschriften von Unterstützerinnen und Unterstützern sammeln konnten.
Kind: Zweitens…
Autor: …lohnt sich der Wahlkampf für viele Parteien, auch wenn sie vielleicht nicht in den Bundestag einziehen. Für jede Zweitstimme bekommen Parteien nach der Wahl mindestens 83 Cent jährlich vom Staat. Dafür müssen Sie aber bei der Bundestagswahl oder Europawahl mindestens 0,5 Prozent der Zweitstimmen erreichen.
Kind: Drittens…
Autor: …
…dürfen Wahlkampf-Plakate in den meisten Orten erst sechs bis sieben Wochen vor der Wahl aufgehängt werden. Und nach der Wahl müssen die Plakate innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder abgehängt werden. Sonst drohen sogar Geldstrafen.
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Mehr zur Bundestagswahl findet ihr übrigens auf Hanisauland.de. Das ist die Kinder-Website der Bundeszentrale für politische Bildung.
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Das war „Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl“ von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Autor und Produktion: Michael Schulte
Redaktion: André Nagel, Leoni Schwan und Cornelia Jonas
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Vielen Dank auch an die Kinder der Grundschule am Schäfersee in Berlin für die Mitgestaltung des Podcasts.
Folge 3: Warum sind Wahlen so wichtig?
Podcast Bundestagswahl Folge 3: Wahlen und Demokratie, © Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl
Kinder: Also ich finde Wahlen wichtig. // Hier in der Schule gibt es ein Schülerparlament und da können wir auch wählen und mitbestimmen.
HanisauLand: Politikerinnen und Politiker, die gewählt werden, treffen eben Entscheidungen, die für unser Zusammenleben ganz wichtig sind.
Autor: In dieser Folge wollen wir zusammen herausfinden, warum Wahlen so wichtig für uns alle sind und welche Rolle der Bundestag für unseren Alltag hat.
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Kinder: Also, ich finde Wahlen wichtig, weil man dann auch mitbestimmen kann, ob man diese Partei gut findet oder doch die andere und dann auch ein bisschen selber bestimmen kann und auch einen kleinen Teil dazu beigetragen hat. // Also ich finde Wahlen auch sehr wichtig, weil man kann auch halt die Zukunft ein bisschen mitbestimmen.
Autor: Warum Wahlen so wichtig sind, dazu befragen wir am besten einmal Christiane Toyka-Seid. Sie betreut zusammen mit anderen die Kinder-Website HanisauLand.de. Dort erfahren Kinder ganz viel rund um Politik. Also: Warum gibt es überhaupt Wahlen?
HanisauLand: Wahlen sind grundsätzlich wichtig, weil sie die Menschen ernst nehmen, sie mit ihrer Meinung ernst nehmen. Und wir wissen ja, dass ganz viele Menschen auch unterschiedliche Meinungen haben und ganz oft sich irgendwie einigen müssen. Und das ist schon mal die Grundlage dafür, dass man überhaupt ernst genommen wird. Dass die anderen zuhören und sich überlegen, wie können wir jetzt miteinander die vielen Meinungen zusammenbringen. Das ist wichtig fürs Wählen und das ist in der Demokratie auch so.
Autor: Wie verschieden sind denn die Meinungen, die bei so einer Bundestagswahl aufeinandertreffen?
HanisauLand: Da gibt es schon unterschiedliche Vorstellungen. Die einen wollen vielleicht, dass in der Politik mehr Geld ausgegeben wird für das Wohnen oder für neue Straßen. Oder für Schulen. Den einen ist es besonders wichtig, dass der Klimawandel zum Beispiel begrenzt wird. Die anderen finden das auch wichtig, finden aber vielleicht wichtiger, dass jetzt erst mal die Menschen besser über die Straßen von A nach B kommen können. Dass die Straßen wieder neu gebaut werden sollen.
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Autor: Hier in Deutschland wird ja der Bundestag bei der Bundestagswahl gewählt, also viele Abgeordnete, die dann im Bundestag sitzen. Was dürfen die denn entscheiden und mitbestimmen?
Kinder: Also ich glaube, in dem privaten Leben, was man zum Beispiel zu Hause macht, dürfen die nicht so viel bestimmen // Über Gesetze. Also halt die Regel, für was man bestraft wird, also neue Regeln. // Also, die dürften jetzt nicht bestimmen, was ich frühstücke, was ich anziehe und so, aber die dürften bestimmen – zum Beispiel über die Schule, über die Arbeit. // Also, die dürfen jetzt auch nicht sagen, okay, du gehst jetzt um 21 Uhr ins Bett. Nein, das dürfen die nicht entscheiden. // Also Gesetze können die bestimmen, aber nicht das Wetter.
Geräusch: Gewitterregen
HanisauLand: In ganz vielen Bereichen entscheidet der Bundestag. Manchmal wissen wir das auch gar nicht, wo alles der Bundestag entschieden hat. Das Allerwichtigste war, dass der Bundestag vor vielen, vielen Jahren 1949, entschieden hat, wie wir eigentlich zusammenleben wollen. Dass wir in einer Demokratie leben wollen, dass es freie Wahlen gibt, all das steht im Grundgesetz. Und bis heute ist es so, dass viele Sachen in der Politik im Bundestag entschieden werden. Politikerinnen und Politiker, die gewählt werden, treffen eben Entscheidungen, die für unser Zusammenleben ganz wichtig sind. Die entscheiden zum Beispiel, wie wir mit anderen Ländern zusammenleben wollen. Sie entscheiden, das mit dem Verkehr in Deutschland. Sie entscheiden, wie die Menschen miteinander Wirtschaft betreiben. Das entscheidet alles der Bundestag. Es gibt auch Bereiche, die gar nicht im Bundestag, sondern in den Landtagen entschieden werden. Das sind Parlamente, die in den einzelnen Bundesländern sind. Aber grundsätzlich ist es so, dass die Politik ganz, ganz vieles entscheidet, was uns alle betrifft. Und auch wenn wir das nicht immer so vor Augen haben, ist das so und deswegen ist das auch so wichtig, dass wir uns gut überlegen bei den Wahlen, wem wir die Möglichkeit geben, diese Entscheidungen zu treffen, wen wir wählen und wer für uns die Entscheidungen dann im Bundestag treffen soll.
Autor: Welche Entscheidungen, die im Bundestag getroffen werden, betreffen denn Kinder direkt?
HanisauLand: Eigentlich sind viele Dinge für Kinder wichtig, auch wenn es nicht als Kinderpolitik direkt ins Auge fällt. Es ist natürlich wichtig für Kinder, wie viel Steuern die Eltern zahlen müssen. Denn wenn sie viele Steuern zahlen müssen, ist nicht mehr so viel Geld da, um andere Dinge zu tun. (…) Also die Politik zum Beispiel betrifft es auch mit dem Deutschlandticket. Das heißt, wie viel Geld muss man zahlen im Monat, um die Busse und Bahnen und die Züge zu benutzen? Und da ist es schon entscheidend, wie viel das kostet. Bis jetzt gibt es noch keine Kindertickets im Deutschland-Ticket, aber vielleicht wird das ja auch mal der Fall sein.
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Kinder: Das Gesetz ist einfach die Regel, was, wo, wie, wann festgesetzt wird, damit alles mit rechten Dingen zugeht. // Man nimmt ja jetzt auch nicht die Sachen von einem anderen weg, das würde man als Diebstahl bezeichnen und sowas ist in Deutschland verboten. Dafür gibt es halt Gesetze und die legen halt fest, was erlaubt ist, was nicht erlaubt ist. Sowas wird dadurch geregelt. // Ich glaube, das Gesetz ist so eigentlich das Gute, damit niemand Blödsinn macht. Man sagt ja immer: Laut Gesetz bla bla bla und so. // Und dann gibt es das Grundgesetz und das ist eine Art Superregel, dieses Grundgesetz, gegen das darf kein anderes Gesetz verstoßen.
Autor: Eine Art Superregel. Das passt eigentlich sehr gut. Das Grundgesetz als unsere Verfassung legt ja die wichtigsten Regeln für unser Zusammenleben in Deutschland fest. Geregelt ist dort auch, dass der Bundestag alle vier Jahre neu gewählt wird. Aber warum eigentlich vier Jahre?
HanisauLand: Das ist ein Zeitraum, den sich die Menschen, die Politikerinnen und Politiker ausgedacht haben, überlegt haben, als das Grundgesetz gemacht worden ist. Da steht das nämlich drin, dass das so ist. Manche denken, es müsste vielleicht ein bisschen länger sein. Aber man hatte das Gefühl, dass in vier Jahren eigentlich eine ganz gute Zeit ist, um Ideen zu verwirklichen, um bestimmte politische Entscheidungen vorzubereiten, um sie dann durchzuführen, um auch zu schauen: Klappt das eigentlich, wie wir uns das gedacht haben und dann das Volk in der nächsten Wahl wieder zu fragen: War das jetzt okay für euch? Und wenn das okay war für euch? Wenn ihr gut fandet, was die Politik gemacht habt, könnt ihr uns ja für die nächsten vier Jahre wieder wählen und wenn nicht, könnt ihr eine andere Partei wählen. Grundsätzlich ist es so, dass es wichtig ist, dass die Zeit, für die man einen Bundestag oder ein Parlament wählt, nicht zu lang ist, damit die Menschen immer wieder ihre Meinung dazu sagen können, ob die Politik, die gemacht wird, auch wirklich die ist, die ihnen recht ist und die sie sich so vorgestellt haben.
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Autor: Wie können sich denn Kinder beteiligen?
Kind: Also wir können was entscheiden, aber (wir dürfen) halt nicht die Bundestagswahl.
Autor: Wo habt ihr schon überall mitentschieden, auch vielleicht zu Hause?
Kinder: Hier in der Schule gibt es ein Schülerparlament oder Schüler:innenhaushalt und da können wir auch wählen und mitbestimmen. Im Schülerparlament sind Klassensprecher:innen drin, aber dort gehen sie einfach zur Versammlung. Dann erzählen sie uns, was wir wählen können oder so. // Also, ich finde halt, dass wir Kinder sogar sehr viel mitbestimmen und sehr viel wählen in der Schule: Schülerparlament, Schüler:innen-Haushalt, Geld von Adventsbasar ausgeben. Das ist für uns auch so eine Wahl, sag ich jetzt mal so. // Also, wir hatten in der Schule einmal einen Spendenlauf und da haben wir halt entschieden danach, was wir mit dem ganzen Geld so kaufen. Also wir hatten Schulmöbel. Und das dürfen wir Kinder dann halt mitbestimmen.
Kinder: Also es ist auch sehr ähnlich wie im Bundestag. Also man muss nicht sagen, wen man gewählt hat, was man gewählt hat. Aber man muss auch natürlich Kinder wählen, die man denkt, die sind gut dafür geeignet, die würden sich für diese Klasse einsetzen. Und dann nach der Wahl wird dann festgestellt, wer die zwei Klassensprecher:innen sind. Aber es muss nicht jedes Jahr sein, dass ein Klassensprecher gewechselt wird (…).
Autor: Auch zwischendurch?
Kinder: Ja, auch zwischendurch.
Autor: War das bei euch schon mal? Gab es vorgezogene Klassensprecher? Wahlen?
Kinder: Ja, gab es. Zweimal sogar.
Kind: Zu Hause kann man ja auch ein bisschen bestimmen, zum Beispiel in seinem eigenen Zimmer. Wenn man sagt, ich möchte mein Zimmer ein bisschen umgestalten, kann man jetzt sagen, ich möchte meine Wand nicht mehr grün, sondern ich möchte die jetzt weiß haben.
HanisauLand: Eine Idee wäre zum Beispiel, dass man auch mit Eltern oder Großeltern darüber spricht, was einem wichtig ist. Wo gibt es Themen, von denen man denkt, eigentlich sollten die Eltern doch bei der Wahl die Partei wählen oder die Partei, die sich doch irgendwie für Dinge einsetzt, die mir wichtig sind. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, direkt in der eigenen Stadt aktiv zu werden, sich mal zu erkundigen, wo können Kinder und Jugendliche mitmachen, Wo können sie in einem Gemeinderat zum Beispiel mitmachen, wenn es um politische Entscheidungen geht, solche Möglichkeiten gibt es. In den Schulen gibt es die Klassensprecherinnen und Klassensprecher, Schulsprecher. Da kann man sich beteiligen.
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Autor: Auf HanisauLand.de – das ist ja die Kinder-Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Da können Kinder ja auch Mitmachen?!
HanisauLand: Dort kann man Fragen stellen und bekommt Antworten auf Fragen. Dort wird gefragt, welche Meinung man zu bestimmten Fragen hat. Zum Beispiel: Sollten Kinder mit 16 schon wählen können oder nicht? Sollte es eine Pflicht geben zu wählen oder nicht? Und noch eine ganze Reihe anderer Fragen, wo sich die Kinder beteiligen können und schreiben können. Und dann wird das online gestellt und andere Kinder äußern ihre Meinung auch dazu, so dass es ein Miteinander gibt im Austausch der Meinungen.
Kinder (Fragen-Collage): Wie wichtig sind Kinderrechte und warum sollen sie ins Grundgesetz? Wie funktioniert die Bundestagswahl genau? Wer sitzt eigentlich wo im Bundestag? Gibt es da eine Sitzordnung? Welche Aufgaben haben Ministerinnen oder Minister? Was passiert eigentlich in einem Wahllokal? Was darf ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin alles bestimmen? Warum hängen beim Wahlkampf so viele Wahlplakate rum? (zum Schluss mehrere Kinder gleichzeitig)
Autor: Fragen über Fragen. Antworten dazu findet ihr unter anderem auf HanisauLand.de. Dort könnt ihr auch Eure Fragen zur Bundestagswahl stellen. Zuletzt hat uns diese hier erreicht:
Kind: "Wieso gibt es eigentlich den Bundestag?"
Autor: Diese Frage konnten wir in dieser Folge schon beantworten. Wir freuen uns über weitere Fragen. Stellt sie einfach in der Post auf HanisauLand.de. Wir antworten so schnell wie möglich, vielleicht sogar hier im Podcast.
Musik
Autor: Zum Schluss noch ein Blick in die Geschichte: Warum durften eigentlich Frauen vor mehr als 100 Jahren noch nicht zur Wahl gehen in Deutschland?
HanisauLand: Dafür gibt es eigentlich gar keinen einleuchtenden Grund. Allerdings hat es natürlich einen Grund, denn damals haben die Männer alles bestimmt und waren der Meinung, nur sie sind diejenigen, die Politik machen k nnten. Da haben sich die Frauen gegen gewehrt und haben dafür gekämpft, dass sie auch das Recht haben, zu wählen und gewählt zu werden.
Autor: Stimmt. 1918 hatte es die Frauenbewegung geschafft. Seitdem gibt es das Frauenwahlrecht. Christiane Toyka-Seid war das, von HanisauLand.de, vielen Dank!
Musik
Autor: Jetzt wissen wir also, warum Wahlen für uns alle so wichtig sind. Über welche Dinge der Bundestag entscheidet und welche Rolle er für unser Zusammenleben und unseren Alltag spielt. Und wo ihr wählen und mitbestimmen könnt, auch wenn ihr noch nicht 18 Jahre alt seid. An dieser Stelle ist wieder Zeit für drei Dinge, die ihr vielleicht noch nicht zum Thema wusstet?
Kind: Erstens…
Autor: …können bei der Bundestagswahl auch deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger wählen, die in einem anderen Land leben. Das müssen sie aber schriftlich beantragen: Bei der Stadt oder Gemeinde in Deutschland, wo sie zuletzt gewohnt haben. Dort werden sie dann ins Wählerverzeichnis eingetragen und danach bekommen sie die Wahlunterlagen per Post zugeschickt.
Kind: Zweitens…
Autor: …gehören Wahlen zu einer echten Demokratie. Wenn es keine Wahlen geben würde, dann könnten die Menschen nicht mitbestimmen, wer sie regiert, sondern einzelne Personen oder Gruppen könnten die Macht übernehmen. Das ist dann keine Demokratie, sondern eine Diktatur oder Oligarchie.
Kind: Drittens…
Autor: …wird bei uns in Deutschland immer an einem Sonntag gewählt. Viele geben ihre Stimme schon vorher ab, per Briefwahl. Aber wer wirklich erst am Wahlsonntag wählt, geht ins Wahllokal und dort in eine Wahlkabine. Wie es in so einem Wahllokal aussieht, könnt ihr euch auf HanisauLand.de anschauen. Einfach im Lexikon unter W das Wahllokal auswählen.
Musik
Das war „Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl“ von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Autor und Produktion: Michael Schulte
Redaktion: André Nagel, Leoni Schwan und Cornelia Jonas
Musik
Vielen Dank auch an die Kinder der Grundschule am Schäfersee in Berlin für die Mitgestaltung des Podcasts.
Folge 4: Wie geht es weiter nach der Wahl?
Podcast Bundestagswahl Folge 4: Nach der Wahl, © Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl
Kinder: Unser Klassensprecher, der könnte auch Bundeskanzler werden, weil er zum Klassensprecher gewählt worden ist und weil er sehr durchsetzungsfähig ist. // Und er kann gut argumentieren // Also ich würde sagen, dass sie auf jeden Fall immer für das Land regieren sollen und eben nicht für sich selber und dass sie eben im Sinne der Bevölkerung handeln. // Ich würde gerne ein Minister sein, der über Tier und Umwelt zuständig ist.
Politikwissenschaftler: An der Spitze der Regierung steht der Bundeskanzler, und der hat in Deutschland auch eine sehr, sehr starke Position.
Autor: In dieser Folge wollen wir zusammen herausfinden, wie es eigentlich nach einer Bundestagswahl weitergeht und wann es eine neue Regierung gibt.
Musik
Kinder: Wie wird er gewählt? Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin?
Autor: Das klären wir heute. Die Wahl des Bundeskanzlers oder der Kanzlerin ist nämlich nur ein Schritt auf dem Weg zu einer neuen Regierung. Was ist euch denn wichtig, was eine Bundeskanzlerin oder ein Bundeskanzler können muss? Was sind gute Eigenschaften und Fähigkeiten?
Kinder: Also ich würde sagen, dass sie auf jeden Fall immer für das Land regieren sollen und eben nicht für sich selber und dass sie eben im Sinne der Bevölkerung handeln. // Sie müssen auch überzeugen können, weil wenn sie nicht so viel Überzeugungskraft haben, dann bringt es halt nicht so viel. // Ein Kanzlerkandidat oder Kanzlerkandidatin braucht gute Themen für Sachen, die wir selbst auch unterstützen, zum Beispiel Klimaschutz. Oder das ist ja jetzt auch ein großes Thema mit dem Tempolimit auf der Autobahn. So was halt. // Unser Klassensprecher, der könnte auch Bundeskanzler werden, weil er zum Klassensprecher gewählt worden ist und weil er sehr durchsetzungsfähig ist. // Und er kann gut argumentieren. // Mir ist egal, ob es ein Mann oder Frau ist, Hauptsache, sie machen Ihren Job gut.
Autor: Und er oder sie muss mindestens 18 Jahre alt sein. Bisher gab es übrigens erst eine Bundeskanzlerin in Deutschland – das war Angela Merkel von der CDU – der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Ansonsten waren es immer Männer, also Bundeskanzler.
Musik
Wie ist das eigentlich: Stellt immer die Partei, die die meisten Stimmen bei der Bundestagswahl bekommen hat, auch automatisch den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin oder wie ist das geregelt?
Kinder: Nein, ich vermute nicht.
Autor: Wie wird denn der Bundeskanzler gewählt? Was meint ihr?
Kinder: Man braucht halt genug Stimmen. Man braucht halt die am meisten Stimmen von allen, damit man erst Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin wird.
Kinder: Ich glaube, mehr als die Hälfte ungefähr. Weil dann ist man halt so sicher, dass man Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin wird.
Autor: Aber es gibt mehrere Leute, die es werden wollen?
Kinder: Ja, es gibt mehrere Leute.
Autor: Es kann allerdings nur einen Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin geben. Aber wer wird es? Und wie kommt es dann zu einer neuen Bundesregierung mit Ministerinnen und Ministern? Da fragen wir wieder jemanden, der sich damit besonders gut auskennt:
Politikwissenschaftler: Hallo, hier ist Thorsten Faas. Ich bin Politikwissenschaftler an der Freien Universität Berlin. Ich versuche Politik zu verstehen, zu erklären. Für Kinder, aber auch für Erwachsene.
Musik
Autor: Was passiert eigentlich direkt nach der Wahl mit der alten Regierung? Macht die noch ein bisschen weiter oder hört die sofort auf zu regieren?
Politikwissenschaftler: Also wichtig ist natürlich, dass es immer eine Regierung gibt. Die Regierung steuert das Land in vielen Bereichen. Nach einer Bundestagswahl bleibt die alte Regierung erstmal noch im Amt. So lange, bis eine neue Regierung, zunächst mal ein neuer Bundeskanzler, aber dann irgendwann auch eine ganze neue Bundesregierung da ist. Aber so lange davor ist die alte Regierung im Amt.
Autor: Und die alte Regierung kümmert sich um das, was gerade so ansteht, damit alles weiterläuft.
Politikwissenschaftler: Also man sagt, die alte Regierung ist geschäftsführend im Amt. Sie führt also die Geschäfte, die es zu erledigen gilt, noch weiter fort. Aber sie tut nichts Großes, Neues mehr. Das ist dann tatsächlich der neuen Regierung vorbehalten. Demokratie heißt: Macht auf Zeit.
Autor: Und wie kommt es dann zu einer neuen Regierung? Oder anders gefragt: Wie geht es jetzt eigentlich weiter nach der Bundestagswahl?
Politikwissenschaftler: Das ist eine spannende Frage, weil es dafür gar nicht so richtige Regeln gibt. Parteien müssen jetzt miteinander sprechen. Denn am Ende soll ja eine stabile Regierung stehen. Stabile Regierung heißt aber, dass es typischerweise zwei, manchmal auch drei Parteien braucht, die zusammenarbeiten und wie die zueinander finden, das muss passieren. Das passiert auch jetzt nach der Wahl. Aber dafür gibt es tatsächlich kein festgelegtes Programm, keine festgelegten Regeln, wie das passiert. Und insofern ist das immer so eine ganz leicht chaotische, nicht so richtig planbare Phase, die aber trotzdem sehr, sehr wichtig ist. Denn ohne Koalition geht es in Deutschland nicht. Eine Partei alleine kann hier eigentlich nie regieren, dafür ist keine einzelne Partei stark genug.
Musik
Autor: Also, eine Koalition ist wichtig: So heißt das, wenn zwei oder mehr Parteien zusammenarbeiten, zum Beispiel im Bundestag oder auch im Parlament eines Bundeslandes. Aber was meint ihr: Was bedeutet denn „zusammenarbeiten“?
Kinder: Sie müssen sich dann mit einer anderen Partei zusammentun. // Sie müssen eine Einigung finden zwischen den beiden Parteien.
Autor: Oft regieren die ja dann auch zusammen, wenn sie den Bundeskanzler gemeinsam gewählt haben, das nennt man eine Koalition, habt ihr vielleicht schon einmal gehört – oder Ampelkoalition war das bisher. Das heißt man muss sich mit einer anderen Partei einigen. Kann man dann alles durchsetzen, was man vorher versprochen hat?
Kinder: Nein.
Autor: Warum nicht?
Kinder: Weil jede Partei eine andere Meinung hat, mit was man tun könnte. // Wenn die dann zusammenarbeiten, müssen sie sich einigen auf eine Sache, die sie tun werden.
Autor: Und wenn sie sich geeinigt haben, dann schreiben sie es auf und schließen eine Art Vertrag - Koalitionsvertrag nennt man das. Da steht alles drin, was die Parteien gemeinsam in ihrer Zeit als Regierung erreichen wollen, für was sie Geld ausgeben oder welche Gesetze sie ändern wollen.
Musik
Autor: Ist es eigentlich immer so, dass der Kanzler oder die Kanzlerin aus der Partei kommt, die die meisten Stimmen bei der Bundestagswahl gewonnen haben?
Politikwissenschaftler: Es gibt keine Garantie für diejenige Partei, die am besten bei der Bundestagswahl abschneidet, dass die auch automatisch den Kanzler stellt. Am Ende braucht es eine Koalition und eine Koalition heißt: Man braucht mehr als die Hälfte derjenigen, die da im Bundestag sitzen als Unterstützung. Und wie man die Hälfte zusammensetzt, das ist letztlich dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Meistens ist es so, dass die stärkste Partei, die größte Partei dabei ist. Aber wir hatten durchaus auch schon Fälle, wo das nicht so war in der Vergangenheit, wo dann tatsächlich zwei Parteien sich zusammengetan haben und damit größer waren als die eine Partei, die vielleicht alleine die größte war, und trotzdem kann das ein stabile Regierung sein.
Autor: Die Unterstützung im Bundestag ist ja wichtig, auch weil der Kanzler oder die Kanzlerin dann von den Abgeordneten gewählt wird. Warum wird er eigentlich nicht direkt von den Wählerinnen und Wählern gewählt? Und welche Funktion hat der Bundeskanzler eigentlich in der Regierung?
Politikwissenschaftler: An der Spitze der Regierung steht der Bundeskanzler und der hat in Deutschland auch eine sehr, sehr starke Position grundsätzlich. Und die Verbindung zu den Menschen in Deutschland ist: Wir, die Bürgerinnen und Bürger, wählen den Bundestag, der Bundestag wählt den Bundeskanzler und damit kann auch der Bundeskanzler sagen, dass er breite Unterstützung in der Bevölkerung genießt.
Autor: Und der Bundeskanzler darf dann auch entscheiden, wer noch Teil der Regierung ist. Er bestimmt, wer Ministerin oder Minister ist. Die sind für bestimmte Themen zuständig, zum Beispiel für Verkehr, Bildung, Familien oder Wirtschaft. Da ist die Kanzlerin oder der Kanzler mehr oder weniger der Chef?
Politikwissenschaftler: Das ist richtig. Der Bundeskanzler hat eine sehr, sehr starke Stellung, wenn er denn vom Bundestag einmal gewählt ist. Denn er darf dann seine Mannschaft, sein Team zusammenstellen, seine Ministerinnen und Minister, aber das darf er tatsächlich tun. Beim letzten Mal hatten wir 16 verschiedene Ministerinnen und Minister. Da spielen auch die Parteien eine wichtige Rolle. Beim letzten Mal waren es drei, die sogenannte Ampelregierung. Und dann war völlig klar: Ein paar Minister müssen von der SPD kommen, ein paar Minister müssen von den Grünen kommen und ein paar Ministerinnen und Minister müssen auch von der FDP kommen. Der Bundeskanzler entscheidet das am Ende offiziell. Aber die Parteien haben da schon auch ein ganz starkes Wörtchen mitzureden.
Musik
Kinder: Ich würde gerne ein Minister sein, der über Tier und Umwelt zuständig ist. // Also wenn ich ein Minister wäre, dann würde ich - weiß nicht genau, in welche Richtung das eher geht - halt so Forschung für Klima, für den Klimawandel, also dass der Wandel halt gestoppt wird und vielleicht sogar ein bisschen mehr Natur dann halt auch wieder zurückkommt. Ich wäre dann halt so eine Mischung aus Forschung und Naturschutz. // Vielleicht so ein Spaßministerium. Dann könnte man halt Sachen für Kinder bauen, wo die halt Spaß haben.
Politikwissenschaftler: Man muss was verstehen von dem Ministerium, an dessen Spitze man steht. Wenn ich zuständig bin für Bildung, dann sollte ich mich auch mit Bildung auskennen. Aber man darf nicht vergessen. So ein Minister, so eine Ministerin hat auch ganz viele Management-Tätigkeiten. Die muss vor allem auch organisieren. Sie muss entscheiden, was wichtig ist, was weniger wichtig ist. Wie man das dann auch durchsetzt, verhandelt mit anderen Ministerinnen und Ministern. Aber dafür muss man gar nicht zwingend ein absoluter Experte sein, dafür hat man das ganze Haus im Hintergrund, das einem hilft.
Autor: Thorsten Faas, Politikwissenschaftler. Vielen Dank für das Gespräch.
Politikwissenschaftler: Sehr, sehr sehr gerne.
Musik
Autor: Jetzt wissen wir also, wie es nach der Bundestagswahl weitergeht, wie ein neuer Bundeskanzler oder eine neue Bundeskanzlerin gewählt wird und wie lange eigentlich die alte Regierung noch weitermachen darf. Wie immer gibt es zum Schluss noch drei Dinge, die ihr vielleicht noch nicht wusstet.
Kind: Erstens…
Autor: …müssen sich spätestens am 30. Tag nach der Bundestagswahl alle neu gewählten Bundestagsabgeordneten zum ersten Mal im Parlament in Berlin treffen. Das nennt man die „konstituierende Sitzung des Bundestags“. Damit beginnt die Arbeit des neuen Bundestages.
Kind: Zweitens…
Autor: …darf der Bundespräsident, im Moment ist das Frank-Walter Steinmeier, der darf dem Bundestag als erster einen Vorschlag machen, wer Bundeskanzlerin oder Bundeskanzler werden soll. Er schlägt dann meist den Kandidaten oder die Kandidatin vor, die die beste Aussicht hat, die Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag hinter sich zu versammeln.
Kind: Drittens…
Autor: …gibt es drei sogenannte „Pflichtminister“, die im Grundgesetz verankert sind. Das sind die Ministerinnen und Minister für das Finanzministerium, das Justizministerium und das Verteidigungsministerium. Wie viele weitere Minister und Ministerinnen es noch gibt, das kann die Regierung selbst entscheiden. Auch wichtig: Der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin muss einen Minister oder eine Ministerin als seinen Stellvertreter benennen.
Musik
Mehr zur Bundestagswahl findet ihr übrigens auf hanisauland.de – das ist die Kinder-Website der Bundeszentrale für politische Bildung.
Das war „Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl“ von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Autor und Produktion: Michael Schulte
Redaktion: André Nagel, Leoni Schwan und Cornelia Jonas
Musik
Vielen Dank auch an die Kinder der Grundschule am Schäfersee in Berlin für die Mitgestaltung des Podcasts.
Folge 5: Was machen die Abgeordneten im Bundestag?
Podcast Bundestagswahl Folge 4: Abgeordnete im Bundestag , © Bundeszentrale für politische Bildung
Autor: Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl
Kinder: Ich vermute mal, dass die miteinander halt reden und gucken halt, was sie besser machen können. // Da kriegt jeder so einen Teil quasi vom Bundestag, die Parteien, und da sitzen dann alle, die von der Partei in den Bundestag gewählt wurden. // Also die Kinderkommission kenne ich jetzt nicht. Ich habe davon noch nie was gehört.
Kuppelkucker: Verschiedene Parteien schicken Abgeordnete in den Bundestag. Das heißt eben, es gibt einfach auch viele verschiedene Meinungen dazu, wie man Probleme am besten löst.
Autor: In der letzten Folge unseres Podcasts finden wir heraus, was eigentlich die Abgeordneten im Bundestag machen, also die Politikerinnen und Politiker, die bei der Bundestagswahl gewählt worden sind.
Musik
Autor: Könntet ihr euch vorstellen, im Bundestag zu sitzen und anderen zuzuhören oder selber mal eine Rede zu halten?
Kinder: Also eine Rede würde ich okay finden, aber ich finde halt Zuhören über mehrere Stunden voll anstrengend, weil ich finde: Voll oft wird super oft wiederholt. // Weil ich dann nicht so lange sitzen kann. Dann bin ich ungeduldig.
Autor: Du meinst, es ist noch anstrengender als Schule, im Parlament zu sitzen, im Bundestag?
Kinder: Ja, es ist anstrengender. // Also ich stimme da zu, mir wird bestimmt auch richtig langweilig sein, wenn ich da sitze.
Autor: Aber meint ihr, das ist nicht auch ein cooler Job, dass man bei Gesetzen mitbestimmen darf?
Kinder: Es ist cool, ja. Es ist bestimmt spannend, ja! // Also, ich finde es eigentlich interessant, es hilft auch, wenn man halt mitbestimmen kann. // Jeder Job ist anstrengend, aber ich finde, es wäre trotzdem eigentlich ein schöner Beruf. // Ich vermute mal, dass sie miteinander reden und so gucken, was halt passiert und so und die gucken, was sie besser machen können und sowas. // Ich denke, die diskutieren dort ganz viel über die verschiedenen Meinungen von jedem.
Musik
Autor: Diese verschiedenen Meinungen fließen dann auch in die Diskussion zu neuen Gesetzen ein, also neuen Regeln und Vorschriften für unser Zusammenleben, zum Beispiel Verkehrsregeln – oder Gesetze zum Klimaschutz. Dafür muss aber auch immer die Mehrheit der Abgeordneten dem Gesetz zustimmen. Mehr darüber weiß Nicole Tepasse. Sie kümmert sich um die Kinder-Webseite des Deutschen Bundestages, Kuppelkucker.de. Ist es eigentlich ein Beruf, ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete im Bundestag zu sein?
Kuppelkucker: Also Abgeordneter zu sein ist auf jeden Fall ein Beruf. Abgeordneter zu sein ist allerdings kein Beruf, den man eben lernen kann, wie Ärztin oder Lehrerin oder Bäcker. Sondern man muss gewählt werden, um Abgeordneter zu sein. Und gewählt werden eben von vielen Menschen in Deutschland, die einen dann sozusagen in den Bundestag schicken.
Autor: Nach einer Bundestagswahl beginnt die Arbeit der neuen Abgeordneten, manche sagen auch "Mitglieder des Bundestages". Oder darf man Abgeordnete auch einfach Politikerinnen und Politiker nennen?
Kuppelkucker: Könnte man auch sagen. In meiner täglichen Arbeit und auf Kuppelkucker sprechen wir tatsächlich oft von Politikern und Politikerinnen, Parlamentarierinnen und Parlamentariern.
Musik
Autor: Was machen denn die Abgeordneten ganz genau im Bundestag? Gibt es vielleicht ein paar Beispiele, was so wichtige Aufgaben sind im Tagesablauf?
Kuppelkucker: Die Abgeordneten machen im Grunde ja Regeln für unser Zusammenleben in Deutschland. Und diese Regeln, die nennt man eben Gesetze. Und mit den Gesetzen, die die Abgeordneten machen, kümmern sie sich sozusagen darum, dass Probleme gelöst werden oder Probleme, von denen man annimmt, dass sie entstehen können, eben gar nicht erst entstehen. Ja, das ist die Hauptaufgabe von Abgeordneten. Verschiedene Parteien schicken Abgeordnete in den Bundestag. Das heißt eben, es gibt einfach auch viele verschiedene Meinungen dazu, wie man Probleme am besten löst. Das heißt, es muss viel diskutiert werden, um dann eben zu einer Lösung tatsächlich zu kommen. Und die Diskussionen finden einmal im Reichstagsgebäude statt, im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes. Kennt man vielleicht.
Kinder: Das Deutsche Bundestags-Reichstagsgebäude hat eine Kuppel oben.
Autor: Ja, eine Kuppel aus Glas. Deshalb heißt die Kinder-Webseite des Bundestags ja auch: Kuppel-Kucker. Schauen wir doch mal genauer durch die Kuppel in den Plenarsaal hinein…
Atmo Bundestag mit Begrüßung zu Sitzungsbeginn
Autor: Viele blaue Stühle sieht man da im Plenarsaal. Vorne wie auf einer Bühne die Plätze für den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin und seine oder ihre Ministerinnen und Minister oder andere Vertreter aus den Ministerien. Und dann im Saal Plätze für die über 600 Abgeordneten. Die sitzen nach Fraktionen geordnet, so nennt man eine Gruppe von Abgeordneten mit ähnlichen politischen Ansichten. Innerhalb des Bereichs für die Fraktion können die Abgeordneten aber ihren Platz wechseln. Ein bisschen so wie in einer Schulklasse, oder wie läuft das bei euch ab?
Kinder: Ich finde es schade, dass die Lehrer aussuchen, wo man sitzt. Ich finde es eigentlich besser, wenn jeder sich jeden Tag neu einen neuen Platz suchen kann. // Wenn man ein ganzes Jahr am selben Platz sitzt, das finde ich nicht so gut. // Und im Bundestag ist es so ähnlich, weil da sind die Parteien. Da kriegt jeder so einen Teil quasi vom Bundestag, die Parteien und da sitzen dann alle, die von der Partei in den Bundestag gewählt wurden. Wenn es zu laut ist, muss der Bundestagsvorsitzende, der das alles regelt, muss dann sagen: Das ist zu laut. Es ist wie in der Klasse, wenn der Lehrer sagt, es ist zu laut.
Musik
Autor: Ja, auch im Bundestag wird es manchmal ziemlich laut. Nicht nur, wenn jemand eine Rede vorne am Pult hält, sondern es gibt auch Zwischenrufe, Beifall oder Gelächter. Geredet und gestritten wird aber nicht nur im großen Plenarsaal.
Kuppelkucker: Die Entscheidungen letztlich über Gesetze finden im Plenarsaal statt. Der Plenarsaal ist eben in dem Reichstagsgebäude mit der großen Glaskuppel. Die Diskussionen finden ganz oft in den Ausschüssen statt. Also Ausschüsse, das sind eben Gruppen von Abgeordneten, die auf ein Thema spezialisiert sind. Also die gibt es für Gesundheit oder Familie, Bildung usw. Das Finden der besten Lösung, von Kompromissen, die es ja dann oft auch geben muss, wenn so viele verschiedene Meinungen ja auch vertreten sind, das passiert in den Ausschüssen, in den Ausschusssälen.
Autor: Die Abgeordneten diskutieren also viel über die Gesetze, die verabschiedet werden sollen. Dürfen Sie eigentlich auch Gesetze vorschlagen, oder macht das nur die Regierung, also der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin und seine Ministerinnen und Minister?
Kuppelkucker: Die Regierung macht es auch und die machen das zum zu einem großen Teil. Aber die Abgeordneten können auch eigene Ideen als Gesetzentwürfe in den Bundestag einbringen.
Autor: Muss ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete im Bundestag eigentlich immer so abstimmen, wie die eigene Partei das möchte?
Kuppelkucker: Also Abgeordnete sind am Ende nur ihrem Gewissen verpflichtet. Und trotzdem werden sie ja als Teil einer Partei in den Bundestag gewählt. Das heißt, es gibt so was wie Fraktionsdisziplin. Wenn die Mehrheit einer Fraktion davon überzeugt ist, dass das Gesetz gut ist, dann schließen sich die Abgeordneten in der Regel diesem Votum an, selbst wenn sie vielleicht einen kleinen Zweifel haben.
Musik
Autor: Machen denn die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auch Politik für Kinder? Kinder selbst können ja noch nicht wählen, das geht bei den Bundestagswahlen erst mit 18 Jahren.
Kuppelkucker: Die Abgeordneten machen auf jeden Fall Politik für Kinder. Sie machen ja Politik für alle Menschen, die in Deutschland leben und natürlich auch für Kinder. Und ja, vielleicht ganz interessant. Es gibt eine eigene Kinderkommission des Deutschen Bundestages, und die Kinderkommission, das ist eine Gruppe von Abgeordneten aus dem Bundestag, die gemeinsam prüfen, ob bei politischen Entscheidungen auch die Interessen von Kindern berücksichtigt werden. Da kann man sich eben auch an die Kinderkommission wenden und mitteilen, dass man nicht zufrieden ist mit dem, was da entschieden wurde.
Kinder: Also die Kinderkommission kenne ich jetzt nicht. Ich habe davon noch nie was gehört. // Die Kinderkommission sollte sich vielleicht mehr für Kinder-Freizeitmöglichkeiten einsetzen. // Ich bin dafür, dass die Kinderkommission sich dafür einsetzen soll, dass aus Montag ein Wochenende-Tag wird, weil man hat ja theoretisch nur Samstag frei und Sonntag macht man ja viel für die Schule. Zum Beispiel: Man schreibt Montag einen Test. Und darum, dass man drei Tage Wochenende hat.
Autor: Drei Tage Wochenende, Das müsste mit allen diskutiert werden und es gibt sicher viele verschiedene Meinungen dazu. Man müsste genug Abgeordnete des Bundestages überzeugen. Aber wie kommt man mit denen ins Gespräch?
Musik
Autor: Am einfachsten erreicht man Bundestagsabgeordnete über ihr Wahlkreisbüro. Da dürfen auch Kinder anrufen oder eine Nachricht hinschicken.
Kuppelkucker: Genau. Probleme, die sie in ihrer Stadt, in ihrem Ort sehen, die können sie an die Abgeordneten in dem Wahlkreisbüro herantragen. Wo Abgeordnete ihr Büro haben, das findet man tatsächlich ziemlich schnellraus mit ein bisschen im Internet surfen, oder auch über die Internetseite des Bundestages. Da gibt es die sogenannte Abgeordnetensuche und wenn man da die eigene Postleitzahl eingibt, ist man ganz schnell bei dem eigenen Abgeordneten.
Autor: Meint ihr, es wäre gut, wenn häufiger Kinder bei den Politikern vorbeikämen? Im Wahlkreisbüro?
Kinder: Also ich würde es gut finden, weil ich finde, dann könnten Kindern halt auch mitbestimmen und deren Probleme auch sagen. // Ja, ich finde es auch besser. Also damit die Politiker auch zum Beispiel sagen können, was man dagegen tun kann oder was deren Meinung dazu ist.
Musik
Autor: Wer noch mehr erfahren will über die Arbeit der Abgeordneten, kann die Kinder-Webseite des Deutschen Bundestages besuchen. Begrüßt wird man da von einem Vogel - genauer gesagt von einem Adler. Karlchen heißt der Adler und er ist das Maskottchen der Webseite. Und das führt mich zur letzten Frage: Warum ausgerechnet ein Adler?
Kuppelkucker: Auch wenn das nicht das richtige Wort ist: Aber sozusagen der Adler ist natürlich auch das Maskottchen des Bundestages, also das Wappentier des Bundestages. Aus dem etwas strengeren grauen Wappentier haben wir eben die Comicfigur Karlchen uns geliehen. Es gibt auch lustige Karlchen-Comics, die man bestellen kann beim Deutschen Bundestag. Ja, so kamen wir einfach auf die Idee, dass das ganz nett wäre, wir hätten da jemanden, der die Kinder schön durch die Seite führt.
Autor: Vielen Dank und alles Gute für das Team von Kuppelkucker.de und natürlich für Karlchen.
Kuppelkucker: Vielen Dank.
Musik
Autor: Jetzt wissen wir also, was die Abgeordneten im Bundestag machen, dass sie in Ausschüssen zu geplanten Gesetzen diskutieren und sie dann im Bundestag beschließen, was ein Adler mit der Kinder-Webseite des Bundestages zu tun hat und dass sich auch Kinder mit Vorschlägen und Fragen an Abgeordnete wenden können. Wie immer gibt es zum Schluss noch drei Dinge, die ihr vielleicht noch nicht wusstet.
Kind: Erstens…
Autor: …kann der Bundestag neue Gesetze nicht immer ganz alleine beschließen. Wenn sich ein Gesetz zum Beispiel auch auf die 16 Bundesländer von Schleswig-Holstein über Brandenburg bis Bayern auswirkt, dann muss auch der sogenannte Bundesrat zustimmen. In ihm sind alle Bundesländer vertreten und dort bringen sie ihre Interessen bei Gesetzen ein.
Kind: Zweitens…
Autor: …gehört der Bundestag zu den größten Parlamenten weltweit. Im neuen Bundestag sitzen 630 Abgeordnete. Früher waren es oft mehr, zuletzt über 700. Das wurde geändert, weil für mehr Abgeordnete auch mehr Geld ausgegeben werden muss und weil es auch ziemlich eng geworden ist im großen Plenarsaal und in anderen Gebäuden.
Kind: Drittens…
Autor: …werden die Abgeordneten im Deutschen Bundestag von ganz vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt, insgesamt sind das für alle 630 Abgeordneten mehrere Tausend. Einige von ihnen unterstützen im Bundestag in Berlin, andere im Büro im Wahlkreis, zum Beispiel beim E-Mails beantworten oder beim Schreiben einer Rede für den Bundestag. Viele Menschen arbeiten auch in der Verwaltung des Bundestages und sorgen dafür, dass alles gut funktioniert, zum Beispiel die Computer in den Büros, das Essen in der Kantine oder die Führung von Besuchergruppen. Es gibt auch eine Ärztin und eine eigene Polizei.
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Mehr zur Bundestagswahl findet ihr übrigens auf hanisauland.de – das ist die Kinder-Website der Bundeszentrale für politische Bildung.
Das war die Podcast-Reihe „Politik für dich – der Podcast für Kinder zur Bundestagswahl“ von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Autor und Produktion: Michael Schulte
Redaktion: André Nagel, Leoni Schwan und Cornelia Jonas
Musik
Vielen Dank auch an die Kinder der Grundschule am Schäfersee in Berlin für die Mitgestaltung des Podcasts.