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Haiti

Port-au-Prince
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Offizieller Name:
Republik Haiti
Hauptstadt:
Port-au-Prince
Kontinent:
Nordamerika
Währung:
Gourde
Sprachen:
Französisch, Haitianisch
Fläche:
27.750 km²
Einwohner/innen:
11,7 Millionen
Nationalfeiertag:
1. Januar, Unabhängigkeitstag

Haiti liegt auf der Insel Hispaniola in der Karibik. Die Karibik ist eine Region zwischen den USA und Südamerika - östlich von Mittelamerika. Zwei Staaten teilen sich Hispaniola: im Westen liegt Haiti, im Osten die Dominikanische Republik. In Haiti gibt es viele Berge und viel Küste. Der höchste Berg ist über 2.600 Meter hoch. Das Klima ist tropisch, meistens ist es um die 30 Grad Celsius. In den beiden Regenzeiten kann es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommen. Auch Tropenstürme verwüsten regelmäßig den Inselstaat.

In der Hafenstadt Cap-Haïtien wird ein Mädchen auf einem Moped zur Schule gefahren.

In der Hafenstadt Cap-Haïtien wird ein Mädchen zur Schule gefahren.

Bröckelnde Demokratie
Pétionville ist ein Vorort der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Hier leben die reichen Menschen.

Pétionville ist ein Vorort der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Hier leben die reichen Menschen.

Die Hauptstadt Port-au-Prince ist die größte Stadt des Landes. Etwa 2,6 Millionen Menschen wohnen in der Stadt und in den angrenzenden Armenvierteln. Laut Verfassung ist Haiti eine Präsidialdemokratie. Doch die Demokratie ist nur sehr schwach entwickelt. Der letzte Präsident wurde im Sommer 2021 ermordet, ein/-e Nachfolger/-in ist noch nicht gewählt. Der Premierminister, der Teil der Übergangsregierung war, ist März 2024 zurückgetreten. Wie es weitergeht und wann wieder Wahlen stattfinden, steht noch nicht fest.

Von Europäischen Staaten eingenommen

Christopher Kolumbus entdeckte – aus europäischer Sicht – 1492 das heutige Haiti. Spanien nahm die Insel als Kolonie in Besitz und nannte sie Hispanola (auf Deutsch: Die Spanische). Für die Menschen, die auf der Insel lebten, hatte das schlimme Folgen. Spanien rottete die ursprüngliche Bevölkerung durch Schwerstarbeit und eingeschleppte Krankheiten fast aus. Danach wurden für die schwere Feldarbeit Sklavinnen und Sklaven aus Afrika gewaltsam nach Haiti gebracht. Ende des 17. Jahrhunderts übergab Spanien den westlichen Teil der Insel an Frankreich. Jetzt verschleppte die französische Kolonialmacht Sklavinnen und Sklaven auf die Insel. Etwa 100 Jahre später kämpften sie für ihre Unabhängigkeit von Frankreich und gründeten 1804 Haiti.

Menschen kaufen auf einem Markt in in Port-au-Prince ein.

Marktleben in in Port-au-Prince

Für ihre Freiheit mussten sie viele Jahrzehnte viel Geld an Frankreich bezahlen. Wirtschaftlich kam die Insel nie in Schwung, sondern blieb arm. In den letzten Jahrzehnten herrschten zumeist brutale Diktatoren oder das Militär auf Haiti. Es werden zwar seit den 1990er Jahren immer wieder demokratische Wahlen durchgeführt, aber die Demokratie konnte sich nicht festigen.

Gewalt, Chaos und Hunger
In einer Notunterkunft finden rund 1.200 Mädchen und Frauen Schutz vor der Bandengewalt von Port-au-Prince.

In einer Notunterkunft finden rund 1.200 Mädchen und Frauen Schutz vor der Bandengewalt von Port-au-Prince.

Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Wenige Menschen sind reich, aber mehr als 60 Prozent der Menschen sind sehr arm. Viele leiden an Hunger und haben nicht genug zu Essen. Oft mangelt es auch an sauberem Trinkwasser. Das Land hat viele politische, soziale und wirtschaftliche Probleme. Die Polizei ist mit der Kriminalität und den Bandenkriegen überfordert. Menschenrechte werden verletzt. Es gibt wenige öffentliche Schulen, deswegen können viele Menschen weder lesen noch schreiben. Auch die medizinische Versorgung ist schlecht.

Erdbeben und Stürme

Haiti liegt in einem Erdbebengebiet. In den Jahren 2010 und 2021 gab es sehr schwere Beben. Dabei gab es hunderttausende Verletzte und Tote. Es wurden viele Gebäude und Straßen des Landes zerstört. Millionen Menschen wurden obdachlos und verloren ihr ganzes Eigentum. Auch schwere Wirbelstürme führen regelmäßig zu großen Überschwemmungen und zerstören Gebäude und Felder. Der Klimawandel verstärkt diese Naturkatastrophen. Wegen der Armut und dieser scheinbar aussichtslosen Lage verlassen viele Haitianerinnen und Haitianer das Land.

Viel Landwirtschaft
Arbeiter pflügt ein Feld in Haiti

Feldarbeiter in Haiti

Obwohl Haiti in den Tropen liegt, gibt es dort kaum noch Regenwälder. Die ursprünglichen Wälder wurden abgeholzt. Das kostbare Tropenholz wurde entweder verkauft oder zum Heizen oder Kochen verwendet. Auch wurden Wälder vernichtet, um Felder anzulegen. Doch die Böden sind nicht sehr fruchtbar. Dennoch ist die Landwirtschaft ist der größte und wichtigste Teil der Wirtschaft. Etwa 80 % der Bevölkerung arbeiten dort. Mais, Süßkartoffeln, Mangos, Bohnen, Reis und Bananen werden meist für die eigene Familie angebaut. Zuckerrohr, Kaffee und Kakao werden ins Ausland verkauft. Auch mit dem Fischfang wird Geld verdient. Einige Firmen aus dem Ausland haben Fabriken gebaut. So wird zum Beispiel Kleidung auf Haiti hergestellt, die in den USA und auch in Europa billig verkauft wird.

Kunst im Alltag

Die Sprache und Kultur Haitis ist eine Mischung aus afrikanischen, französischen und karibischen Einflüssen. Haitianisch gehört zu den Kreolsprachen, die aus mehreren Sprachen entstanden sind. Die Sprachen der indigenen Bevölkerung werden nicht mehr gesprochen. Auf Haiti sieht man viele große, bunte Zeichnungen. Sie werden an den Straßen verkauft oder direkt auf Häuser und Mauern gemalt.

Haitianische Gemälde werden auf einem Markt in Port-au-Prince verkauft.

Gemälde werden auf einem Markt in Port-au-Prince verkauft.

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